Kampf im Garten: Bei einer Schneckenplage hilft eins: noch mehr Schnecken!

Was Sie tun sollten, um im Garten einer Schneckenplage Herr zu werden? Noch mehr Schnecken anschaffen! Was zunächst paradox klingt, entpuppt sich als pfiffiger Gartentrick

Besonders in feuchten Sommern können Nacktschnecken passionierte Hobbygärtner und -gärtnerinnen zur schieren Verzweiflung bringen. Stand man abends noch stolz vor den vor Kraft strotzenden Salatköpfen und den blühenden Paprika- und Zucchinipflanzen im Gemüsebeet, so zeigt sich am nächsten Morgen plötzlich ein anderes Bild.

Löchrige Blätter und angefressene Früchte sorgen für einen tristen Anblick, die Gartenarbeit der vergangenen Wochen ist dahin. Der Übeltäter ist schnell gefunden: Gefräßige Schnecken sind über Nacht über die liebevoll gepflegten Pflanzen im Garten hergefallen. Bleibt die Frage: Was ist nun zu tun?

Die Tigerschnecke ist ein echter Nützling

Tatsächlich machen nicht alle Schnecken Gartenfreunden das Leben schwer, einige können sogar recht nützlich sein. Ein echter Nützling ist zum Beispiel die Tigerschnecke, die auch als Tigerschnegel bekannt ist.

Die Nacktschnecke mit dem markanten Farbmuster, die nachts aktiv ist, verschmäht frische Pflanzenkost und ist somit keine Gefahr für die vorgezogenen Gemüsepflanzen. Stattdessen stehen Algen, Moose und Pilze auf ihrem Speiseplan, aber auch tote Insekten und Larven.

Tigerschnegel, Limax maximus, im Gras
Macht mit einem aufälligen Äußeren ihrem Namen alle Ehre: die Tigerschnecke
© IMAGO / imagebroker

Ihre nützlichste Fähigkeit: Die Tigerschnecke frisst mit Vorliebe die Eier und Jungtiere verbreiteter, schädlicher Nacktschnecken – vor allem die der Spanischen Wegschnecke. Knapp 90 Prozent der Fraßschäden in Gemüsebeeten und Blumenrabatten sind auf diese Schneckenart zurückzuführen.

Wer die Tigerschnecke im eigenen Garten entdeckt, sollte sie also schonen und keinesfalls mit einer schädlichen Nacktschnecke verwechseln und bekämpfen. Um den Nützling anzulocken, eignen sich feuchte und schattige Verstecke, morsches Holz und hohl liegende Steine. Auch zu klein geschnittenen Champignons sagt die Tigerschnecke nicht Nein. Eine Fülle an Tipps liefern außerdem unsere Kolleginnen und Kollegen vom Gartenjournal.

Große Weinbergschnecke frisst Eigelege

Eine weitere Schneckenart, die sich im Garten als äußerst ntützlich erweist, ist die Weinbergschnecke. Denn auch sie vertilgt die Eigelege der Nacktschnecken und bekämpft auf diese Weise effektiv die Schädlinge.

Das geheime Leben der Weltenbummler

Zwar stehen auch Pflanzen auf dem Speiseplan der Weinbergschnecke, allerdings frisst sie hier meist nur die welken und abgestorbenen Pflanzenteile, die für sie leicht zu verdauen sind. Die Weinbergschnecke ist die größte einheimische Schneckenart mit Gehäuse, das bis zu fünf Zentimeter hoch werden kann. Sie steht unter Naturschutz und darf daher nicht bekämpft werden. Wer die nützliche Schnecke im Garten bewusst ansiedeln möchte, sollte ihr zum Schutz Büsche und Bäume bieten.

Nachrichtenquelle: geo.de

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