Riesiges Wildblumen-Netz: Großbritannien legt "Autobahnen" für Insekten an – und feiert erste Erfolge

Mit klug platzierten Vegetationsstreifen verknüpft Großbritannien Blühflächen so, dass Insekten besser auf ihnen wandern können. Bislang isolierte Populationen werden dadurch verbunden

Das Netz wird engmaschiger und insektenfreundlicher, mittlerweile durchzieht es ganz Großbritannien: die sogenannten B-Lines, Grünflächen und Blühstreifen an strategisch klug gewählten Stellen. Sie würden Autobahnen gleichen, erklären die Initiator*innen – doch auf den B-Lines reisen keine Fahrzeuge, sondern Kerbtiere. 

Künftig sollen bewachsene Flächen keinen Flickenteppich zwischen Straßen, Gebäuden und Feldern mehr bilden, sondern die Areale so geschickt miteinander verknüpft werden, dass Ameisen und Käfer, Libellen und Bienen sich besser ausbreiten können. Dafür gibt die Tierschutzorganisation Buglife mit Unterstützung des Umweltministeriums Empfehlungen heraus: Landkarten zeigen, wo naturbelassene Flächen besonders hilfreich sind, weil sie die Wanderbewegungen der Tiere unterstützen. GEO Nr.3_2022-1000 Meter unter dem Meer

Verkehrsplanerinnen erfahren nun etwa, entlang welcher Straßen Blühstreifen besonders sinnvoll wären. Bauern und Landwirtinnen, die in den ausgewiesenen Gebieten Wildblumenwiesen anlegen, werden finanziell unterstützt; an freiwillige Helferinnen und Helfer vermittelt Buglife regional angepasste Samenmischungen. Insgesamt will die Initiative so 150 000 Hektar Land wiederherstellen. Die blühenden Autobahnen seien gerade in Hinblick auf den Klimawandel wichtig, betont die Organisation. Denn viele Habitate verändern sich durch die Erderwärmung stark. Dort lebende Tiere können aber nicht abwandern, wenn keine Verbindungswege zu anderen, als Lebensraum geeigneteren Flächen führen. 

Die Kampagne zeigt bereits erste Erfolge: So entdeckte eine Insektenforscherin im Süden Bristols eine Sommer-Kielsandbiene, erstmals seit sieben Jahren. Freiwillige hatten dort entlang der B-Line Wilde Möhren gepflanzt. Die Bienenart ernährt sich fast nur vom Nektar der Pflanze und ist in weiten Teilen Großbritanniens vom Aussterben bedroht.

Nachrichtenquelle: geo.de

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