Schädliche Förderung: Die Menschheit subventioniert Klimawandel und Artensterben mit 1,6 Billionen Euro jährlich

Einem aktuellen Bericht zufolge werden mit staatlichen Subventionen in Höhe von umgerechnet 1,6 Billionen Euro Naturzerstörung, Artenschwund und Klimawandel vorangetrieben

1.600.000.000.000 Euro: So viel öffentliche Gelder fließen einer aktuellen Studie zufolge umgerechnet in klima- und umweltschädliche Projekte – jedes Jahr. Das entspricht etwa zwei Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts, die nicht nur dem Pariser Klimaabkommen, sondern auch internationalen Vereinbarungen zum Stopp des Artenschwundes zuwiderlaufen. Sei es durch Steuerbefreiungen für die Rindfleischproduktion im Amazonasgebiet oder nicht nachhaltige Gewinnung von Grundwasser im Nahen Osten.

Zu den Subventionen zählt das Autorenteam nicht nur die unmittelbare finanzielle Förderung. Sondern zum Beispiel auch staatliche Kredite, Haftungsobergrenzen, Steuervergünstigungen oder die Bereitstellung von öffentlichem Eigentum unter dem Marktpreis.

Demnach hat den weitaus größten Anteil an den zerstörerischen Geldströmen mit umgerechnet 546 Milliarden Euro die Erdölindustrie, gefolgt von der Landwirtschaft (458 Mrd. Euro), Wasser (282 Mrd. Euro) und der Forstwirtschaft (137 Mrd. Euro). Weil es an Transparenz mangelt, dürfte die tatsächliche Summe jedoch weitaus höher liegen. Dass offizielle Zahlen teils erheblich von umfassenden Berechnungen abweichen können, hat unlängst eine Studie zu klimaschädlichen Subventionen für die Tierhaltung in Deutschland gezeigt.

Experten fordern Umwidmung der Gelder

Die Studie ist die umfassendste ihrer Art seit zehn Jahren. Sie erscheint mit Blick auf den zweiten Teil der UN-Biodiversitätskonferenz COP15 im chinesischen Kunming vom 25. April bis zum 8. Mai dieses Jahres.

Ein Großteil dieser Summe, so die Autoren, könnte für die Bemühungen um eine Dekarbonisierung der Wirtschaft eingesetzt werden. Regierungen aller Länder fordern sie auf, sich in Kunming auf einen Ausstieg aus umweltschädlichen Subventionen bis zum Ende der Dekade einzusetzen.

Klima & mentale Gesundheit

Christiana Figueres, ehemalige Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention, begrüßte die Studie und sagte, der Zustand der Natur verschlechtere sich in einem alarmierenden Tempo. „Schädliche Subventionen müssen umgeleitet werden in den Schutz des Klimas und der Biodiversität, statt unser eigenes Aussterben zu finanzieren.“

Auch Elizabeth Mrema, Leiterin des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt bei den Vereinten Nationen, hob die Bedeutung des Reports hervor. Umgewidmete Subventionen, so Mrema, könnten einen wichtigen Beitrag zu den Investitionen leisten, die erforderlich sind, um den Artenverlust bis zum Jahr 2030 zu stoppen.

Nachrichtenquelle: geo.de

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