Verlängertes Wochenende: Geschmackvolles Istanbul: Ein kulinarischer Kurztrip an den Bosporus

Eine der vielfältigsten Küchen der Welt ist am Bosporus zu Hause. Unsere Podcaster Matten, Olaf und Fabio führen auf der Ideallinie zu den größten Essenswürdigkeiten der Stadt

Istanbul: Hauptstadt des Streetfood

Rotkohl? Weißkohl? Eisbergsalat? Nix da. Ein Kebap in Istanbul hat wenig mit dem Einmal alles aus Deutschland zu tun. Keine Joghurtsoße, kein Bullshit.

In Istanbuls Küche mischen sich die Geschmacksvorlieben von Persern, Griechen, Arabern und Kaukasiern. Absolut unmöglich, sich an einem Wochenende durch ihre Vielfalt zu probieren. Kebap ist fast eine Randerscheinung, mit Simit (Sesamkringeln), Meze (kleinen Vorspeisen) und Midye Dolma (Muscheln) kommt man schon eher ins Zentrum des kulinarischen Geschehens. Immer unaufgeregt, versteht sich. Istanbul ist die Hauptstadt des Streetfood.

1. Beste Bleibe

Wer Reise und Kulinarik verbinden will, liegt bei Gabi und Erdoğan richtig. Das deutsch-türkische Paar hat immer Tipps zum Schlemmen auf Lager und vermietet Apartments, die ihrem Namen alle Ehre machen: Manzara bedeutet Ausblick, und zwar ein phänomenaler über den Bosporus.

manzara-apartments.com, ab 90 €

2. Großes Los

Schafskäse, Honigmelone und ein Raki – so kommt man geschmacklich am besten in Istanbul an. Die Kombi aus salzig-cremig, fruchtig-süß und Anis lässt die Geschmacksknospen tanzen, und der Hypothalamus funkt ein eindeutiges „MEHR“ an den Bauch. Dieser Start gelingt zum Beispiel im „Refik“,

Asmalı Mescit, Sofyalı Sk. 6

3. Tausendundein Teller

In der Asmali Mescit reiht sich ein Meyhane ans nächste. Überall fliegen einem Köstlichkeiten auf kleinen Tellern, die Meze, nur so um die Ohren. Wohl dem, der bei Cavit reserviert hat. Hier sind mindestens drei Kellner mit ihren Riesentabletts am Start, von denen man sich butterweichen Bonito und Baba Ganoush (Auberginensalat) schnappen kann.

Asmalı Cavit, istanbulfood.com/asmali-cavit

4. Mitternachtssnack

Sobald es Nacht geworden ist, kann man für Miesmuscheln schwärmen. Sie werden mit Kräutern und Reis gefüllt, gekocht und anschließend mit einem Spritzer Zitrone kalt serviert: Midye Dolma, das vielleicht bekannteste Streetfood der Stadt. Händler finden sich an jeder Ecke. Dort, wo sich die meisten Leute drängeln, ist es am leckersten.

Unser Tipp: Golden Midye, Hüseyinağa, Sahne Sk. 3

5. Furioses Frühstück

Eier in allen Variationen, abgefahrene Käsesorten, Sucuk-Wurst, göttliche Bal-Kaymak: cremiger Milch-Rahm mit Honig. So kann es im Herzen von Cihangir mit klassisch türkischem Frühstück in den perfekten Tag gehen. Meist ist eine Schlange vor dem Laden, anstellen lohnt unbedingt.

Van Kahvaltı Evi, Defterdar Yokusu 52 A

6. Ab nach Asien

Rauf auf die Fähre, die über den Bosporus bringt, nach Kadıköy. Weil das allein schon ein Erlebnis ist, aber auch, weil drüben Musa Dağdeviren auftischt, dem das Netflix- Format Chef’s Table eine ganze Folge gewidmet hat. Zu Recht, der Typ ist großartig und serviert nur Highlights. Zum Sonnenuntergang wieder auf die Fähre und zurück nach Europa.

Çiya Sofrası, ciya.com.tr

7. Heiße Sachen

OCAKBAŞI heißt „vor dem Grill“, und genau dort sollte man sitzen, wenn man noch zu Kenan Usta geht. Nicht nur, weil es Spaß macht, dem Grillmeister (Usta) bei der Arbeit zuzuschauen, sondern weil man seine saftigen Lammkoteletts und seine Spießchen in der ersten Reihe persönlich überreicht bekommt.

Kenan Usta Ocakbaşı, kenanusta.com.tr

8. Höhepunkt zum Schluss

Welche ist die Schönste? Bei den neun Prinzessinneninseln im Marmarameer kann man sich kaum entscheiden. Wir finden: Büyükada. Unstrittig: Sie bietet, autofrei wie sie ist, den besten Kontrast zur nahen verkehrschaotischen Megastadt. Am besten auf den Gipfel spazieren. Oben warten leckere Fischgerichte und der Abschluss-Raki.

Club Mavi Restaurant, buyukadamavi.com

Dieser Inhalt stammt aus GEO Saison 08/2021. Die Ausgabe ist ab dem 14. Juli erhältlich