Ratgeber: Gesund unterwegs: Wie Sie Reiseübelkeit vorbeugen

Eines kann man auf Reisen ganz und gar nicht gebrauchen: Schmerzen und Unwohlsein. Wer jedoch unter Reiseübelkeit leidet, ist unterwegs schnell von Schwindel, Schweißausbrüchen, Übelkeit und Kopfschmerzen betroffen. Was also tun? Wir liefern Tipps, um der Reisekrankheit vorzubeugen

Ob auf dem schaukelnden Boot, im Flugzeug, in der Bahn oder bei einer kurvenreichen Fahrt im Auto und im Bus – etwa jeder dritte Mensch ist anfällig für Reiseübelkeit. Wer oft darunter leidet, für den kann eine anstehende Reise purer Stress bedeuten.

Die Reiseübelkeit ist eine Krankheit der Bewegung, auch bekannt als Kinetose, der ein Kommunikationsproblem im Gehirn zugrunde liegt: Befinden wir uns in einem Fortbewegungsmittel, liefern die Rezeptoren, die das Gehirn über unsere Lage im Raum informieren, widersprüchliche Signale. Während die Augen Stillstand melden, signalisiert etwa das Gleichgewichtsorgan des Innenohrs Bewegung.

Die Folge: Das Gehirn ist verwirrt. Der Körper ist überfordert und reagiert. Kalter Schweiß bricht aus, ein Schwindelgefühl oder Kopfschmerz setzt ein, Übelkeit bis hin zu Erbrechen sind die Folge. Manche Betroffene fühlen sich benommen oder müssen viel gähnen.

Laut der Techniker Krankenkasse leiden besonders häufig Kinder zwischen dem zweiten und zwölften Lebensjahr an Reiseübelkeit. Zwar ist sie in den allermeisten Fällen völlig harmlos, dennoch trübt sie so manche Urlaubsreise enorm. Die gute Nachricht: Um sich vor der Reisekrankheit zu schützen, kann man einiges tun!

Vorbeugen: Tipps gegen Reiseübelkeit

Wer schon in Vorbereitung auf den Urlaub etwas gegen die drohende Reisekrankheit tun möchte, kann diverse Vorkehrungen treffen. So wird empfohlen, vor und während der Reise nur leichte Kost zu sich zu nehmen. Deftige und fettige Speisen sollte man meiden. Auch auf Alkohol sollte mindestens 24 Stunden vor Reiseantritt verzichtet werden.

Auch die Wahl des Sitzplatzes kann entscheidend sein. Im Bus fällt die Wahl idealerweise auf den Platz hinter der Vorderachse und mit Blick in Fahrtrichtung, im Auto auf den Beifahrersitz, wie die Stiftung Warentest erklärt. Während der Fahrt schaut man vorne aus dem Fenster, statt zu lesen oder zu spielen. Noch besser ist es, im Auto aktiv an der Bewegung teilzunehmen – also selbst zu fahren oder zumindest so zu tun.

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Wer die Möglichkeit hat, Zwischenstopps einzulegen – zum Beispiel auf langen Autofahrten – sollte regelmäßig Pausen machen und für ausreichend frische Luft sorgen. Gut dafür geeignet sind Orte, die frei ist von penetranten Gerüchen wie beispielsweise Essens- oder Benzingerüchen sind. Denn solche Reize können die Übelkeit beschleunigen.

Bahnfahrten sorgen oft für weniger Probleme, da das Tempo der Züge relativ konstant ist und die Strecken meist gerade verlaufen. Manche kommen im Zug mit dem Rückwärtsfahren nicht zurecht. Sie sollten dann nach Möglichkeit auf einen Sitzplatz wechseln, wo sie in Fahrtrichtung schauen. Auf Schiffen ist es ratsam, sich an Deck aufzuhalten und den Horizont zu fixieren.

Auch Kaubewegungen scheinen die Überreaktion des Magens zu mildern und gegen Reiseübelkeit zu wirken: Nicht nur Kaugummi oder Äpfel, sondern auch Möhren sollen wirkungsvoll sein.

Medikamente nur als letzte Maßnahme

Tritt die Reiseübelkeit häufig und stark auf, kann die Einnahme von Arzneimitteln helfen, Übelkeit und Erbrechen zu verhindern. Wichtig ist, diese vor Antritt der Reise einzunehmen. Rezeptfreie Antihistaminika aus der Apotheke oder Scopolamin-Pflaster hinter dem Ohr unterdrücken im Gehirn den Brechreiz. Unter den Hausmitteln genießt Ingwereinen guten Ruf. Die Knollenwurzel lässt sich frisch kauen oder als Tee zubereiten.

Da allerdings häufig mit Nebenwirkungen zu rechnen ist, sollten diese Medikamente nur eingesetzt werden, wenn andere Maßnahmen wirkungslos bleiben. Einige Arzneimittel machen sehr müde – das kann zum Beispiel bei Reisen mit dem Auto zum Problem werden.

Wie sich Reiseübelkeit bei Kindern behandeln lässt

Wer mit einem Kind reist, das unter Reiseübelkeit leidet, sollte möglichst nachts reisen. Im Schlaf werden Kinder nicht reisekrank. Tagsüber kann Ablenkung helfen. Musik, Hörspiele oder Märchen können Symptome der Reiseübelkeit abschwächen, da die auslösenden Reize durch starke akustische Signale überlagert werden.

Außerdem kann man Akupressur-Armbänder ausprobieren. Ob die Armbänder allerdings wirklich helfen, ist bisher nicht fachlich belegt. Leidet ein Kind wiederholt an Reiseübelkeit, können der Kinderarzt oder die Kinderärztin ein vorbeugendes Medikament verschreiben. Häufig kommen medizinische Kaugummis oder homöopathische Mittel bei Kindern zum Einsatz.

Da Kinder vor dem Erbrechen nicht immer rechtzeitig Bescheid sagen können, sollten Eltern auf Reisen außerdem immer eine Tüte oder einen Behälter, frische Wechselkleidung und Feuchttücher griffbereit haben. Eine Checkliste für Eltern, was alles in die Kinder-Reiseapotheke gehört, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Nachrichtenquelle: geo.de

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