Kognitive Leistungsfähigkeit: Studie zeigt: Haustiere halten geistig fit

Dass Hund, Katze, Meerschweinchen und Co einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden haben, wenn wir mit ihnen zusammenleben, ist bekannt. Nun zeigt eine neue Studie: Haustiere tragen auch aktiv zur anhaltenden Gesundheit unseres Gehirns bei

Gute Nachrichten für alle glücklichen Haustier-Besitzer: Eine gemeinsame Studie der University of Florida, der University of Michigan und der Virginia Commonwealth University in den USA kommt zu dem Schluss, dass tierische Familienmitglieder nicht nur unser Wohlbefinden steigern, sondern auch dazu beitragen, den kognitiven Verfall zu verhindern. Die Ergebnisse der vorläufigen Studie stellten die Forschenden jüngst auf dem 74. Kongress der American Academy of Neurology vor.

Über sechs Jahre hinweg untersuchte das amerikanische Forschungsteam die Daten von 1360 Erwachsenen ab 50 Jahren, von denen 53 Prozent mindestens ein Haustier besaßen. Die Probandinnen und Probanden absolvierten im Untersuchungszeitraum verschiedene Tests, um ihre kognitiven Fähigkeiten zu überprüfen.

Haustiere reduzieren Stress und stärken das Gedächtnis

Die Ergebnisse der Tests zeigen: Einen langjährigen tierischen Begleiter an der Seite zu haben, kann den Gedächtnisverlust und andere Arten des kognitiven Verfalls verzögern. Besonders positiv wirkte sich der Haustierbesitz den Forschenden zufolge auf das verbale Gedächtnis der Frauen und Männer aus, etwa an das Erinnern von Wörterlisten.

Die genauen Gründe, weshalb vor allem langjährige Haustierhalter eine deutlich bessere kognitive Leistungsfähigkeit zeigten als Nicht-Haustierhalter, wurde nicht untersucht. Eine mögliche Erklärung haben die Forschenden aber trotzdem: Haustiere reduzieren Stress – und frühere Studien konnten bereits die negativen Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit des Gehirns nachweisen, insbesondere die von chronischem Stress.

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„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Haustiere die Kognitionsfähigkeit älterer Erwachsener verbessern können, und wir glauben, dass dies auch mit der Reduktion von Stress zusammenhängt“, wird Jennifer Applebaum, Hauptautorin der Studie und Doktorandin am National Institute of Health an der University of Florida, in einer Mitteilung der Universität zitiert.

Hund, Katze, Wellensittich: Art des Haustiers ist zweitrangig

Die Art des Haustiers sei für den positiven Effekt auf das menschliche Gehirn übrigens allem Anschein nach zweitrangig: Auch wenn Hunde und Katzen in der Überzahl waren, so zeigten auch Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen, die beispielsweise Hamster, Vögel oder Reptilien in ihrer Obhut hatten, bessere Testergebnisse als Probanden ohne Haustier.

Ein weiterer Faktor, der den Forschenden zufolge einen Einfluss auf die Testergebnisse gehabt haben könnte, ist die Gesellschaftsschicht der untersuchten Personen. Haustierhalterinnen und Haustierhalter hätten tendenziell einen höheren sozioökonomischen Status als Menschen ohne Haustiere. Darüber hinaus würden Personen mit einem höheren Einkommen und größerer Bildung eher zum Arzt gehen und sich um ihre Gesundheit kümmern, so die Forschenden.

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Sollten sich nun also alle älteren Erwachsenen ein Haustier anschaffen, um geistig fit zu bleiben? So weit würden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einer Empfehlung nicht gehen. „Wir empfehlen, Haustierhaltung nicht als therapeutische Maßnahme“, so Jennifer Applebaum. „Allerdings empfehlen wir, dass Menschen, die Haustiere halten, durch politische Maßnahmen unterstützt werden, um ihre Haustiere langfristig auch behalten zu können.“

Mögliche Ideen für die Zukunft wären zum Beispiel die Befreiung von Haustiersteuern oder eine kostengünstigere tierärztliche Versorgung für Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer mit einem geringeren Einkommen.

Nachrichtenquelle: geo.de

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