Eine luxuriöse Reise durch Nordspanien: Der Costa Verde Express
Eine Tour durch Nordspanien mit dem Costa Verde Express ist ein luxuriöses und unvergessliches Erlebnis. Die sechstägige Zugreise von Santiago de Compostela nach Bilbao führt durch die malerischen Landschaften Galiciens, Asturiens, Kantabriens und des Baskenlandes.
Mit seinem kühlen, grünen Atlantikklima verbindet diese Region spanische Gastfreundschaft mit unberührter Natur. An Bord des Zuges erleben die Reisenden ein einzigartiges Reiseerlebnis, bei dem der Zug und die vorbeiziehende Landschaft zu einer poetischen Einheit verschmelzen.
Die Reise mit dem Costa Verde Express beginnt eindrucksvoll im Hospital de los Reyes Católicos in Santiago de Compostela. Das historische Gebäude aus dem Jahr 1511, heute ein luxuriöses Parador-Hotel, bietet Reisenden eine Übernachtung in geschichtsträchtigem Ambiente. Ein Spaziergang durch die alten Innenhöfe und das Staunen über die filigranen Sandsteinskulpturen bereiten die Gäste perfekt auf die bevorstehende Zugfahrt vor. Nach einem Frühstück mit Blick auf die majestätische Kathedrale beginnt die Reise ins Baskenland.
Die Fahrt mit dem Costa Verde Express ist mehr als nur eine Zugfahrt, sie ist eine Einladung, die Schönheit und Kultur Nordspaniens in ihrer authentischsten Form zu erleben.
Santiago de Compostela: Ein Geistlicher Knotenpunkt voller Leben und Geschichte
Santiago de Compostela, eine Stadt mit tiefer religiöser Bedeutung, vereint Frömmigkeit und festliche Freude. Auf der Praza do Obradoiro, dem Ziel des berühmten Jakobswegs, versammeln sich Pilger aus aller Welt. Der Platz, ein Mosaik aus Kopfsteinpflaster und Geschichte, ist gefüllt mit erschöpften, singenden Pilgern, von denen viele Tränen der Freude in den Augen haben. Die intensiven Emotionen scheinen sogar die Granitfassaden der umliegenden Gebäude zu beleben und schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die durch die Klänge der galicischen Gaita, eines traditionellen Dudelsacks, noch verstärkt wird.
Die Atmosphäre wird durch die Klänge der galicischen Gaita, eines traditionellen Dudelsacks, unterstrichen, die den besonderen Empfang auf dem Platz abrunden. Die Ursprünge der Wallfahrt gehen auf das 9. Jahrhundert zurück, als die Reliquien des Heiligen Jakobus entdeckt wurden.
Die Praza do Obradoiro ist das Herz von Santiago de Compostela, umgeben von bedeutenden historischen Stätten. Hier steht die beeindruckende Kathedrale mit dem romanischen Meisterwerk Pórtico de la Gloria, das von Maestro Mateo geschaffen und 1188 fertiggestellt wurde und heute Teil des Kathedralenmuseums ist. In der Nähe befindet sich die Plaza de la Quintana, flankiert vom Kloster San Paio de Antealtares. Dieser Platz ist der ideale Ort, um bei einem Glas galicischen Weißweins die barocke Rückseite der Kathedrale, die Heilige Pforte und den Glockenturm, das höchste Gebäude der Stadt, zu bewundern. Hier kommen alle Pilger auf dem Jakobsweg an, und auch für den Autor dieser Zeilen war dies das Ziel von bisher vier Pilgerreisen.
Einen weiteren hervorragenden Blick auf die Türme der Kathedrale bietet der elegante Kreuzgang des nahe gelegenen Fonseca-Palastes, Sitz der ersten Universität. Dieser Ort fügt dem historischen und spirituellen Reichtum von Santiago de Compostela eine weitere Facette hinzu, indem er Bildung, Geschichte und Glauben miteinander verbindet.
Santiago de Compostela: Traditionen und Gaumenfreuden in der Heiligen Stadt
In Santiago de Compostela sind zwei Rituale besonders hervorzuheben: der Besuch des Grabes des Apostels Jakobus in der Kathedrale und die Umarmung seiner Statue. Diese tiefgreifenden Momente sind fester Bestandteil der spirituellen Erfahrung in Santiago und ziehen jedes Jahr Tausende von Pilgern an.
Neben den spirituellen Riten ist Santiago auch für seine einzigartigen Souvenirs bekannt. Auf der Plaza de Las Platerías findet man eine Vielzahl von silbernen Andenken, die häufig die Pilgermuschel und den Pfeil des Jakobsweges darstellen. Ein weiteres beliebtes Souvenir ist Schmuck aus Azabache, einem schwarz glänzenden Halbedelstein pflanzlichen Ursprungs. Dieser Stein, der im Mittelalter als Schutz gegen den bösen Blick galt, ist heute ein beliebtes Souvenir für Besucher.
Nach Einbruch der Dunkelheit erwacht Santiago de Compostela in den zahlreichen kleinen Bars zu neuem Leben. Besucher sollten unbedingt die traditionelle galicische Küche probieren, vor allem den Pulpo a la Gallega”, einen nach traditionellem Rezept zubereiteten Tintenfisch. Diese lokalen Köstlichkeiten bilden den perfekten Abschluss eines Tages in dieser geschichtsträchtigen und spirituellen Stadt.
Eine Reise durch die Zeit: Mit dem Costa Verde Express entlang der grünen Küste
Unser Abenteuer mit dem Costa Verde Express, einem Zug, der den Charme der 30er Jahre mit modernem Komfort verbindet, beginnt am Hospital de los Reyes Católicos in Santiago de Compostela. Hier treffen sich die Reisenden mit den Zugbegleitern und erhalten eine Führung durch die historische Stadt, bevor sie mit einem Gran Turismo-Bus, der dem Zugkonvoi folgt, zum Bahnhof im nahe gelegenen Ferrol fahren.
An Bord des Costa Verde Express, dessen Waggons sorgfältig restauriert wurden, fühlen sich die Passagiere in eine andere Zeit versetzt. Das Interieur mit Holzvertäfelungen, Samt, Messing und Jugendstil-Details erinnert an das goldene Zeitalter der großen Eisenbahnreisen. Die Reise beginnt in den gemütlichen Salonwagen mit einem Glas Sekt, ein stilvoller Auftakt für das bevorstehende Abenteuer.
Die elegante Grand Class Doppelkabine bietet einen beeindruckenden Blick auf die vorbeiziehende Landschaft der Costa Verde, die sich wie in einem Dokumentarfilm entfaltet. Von den bequemen Betten der Suite aus können die Reisenden die mit Eichen-, Buchen- und Kastanienwäldern bewachsenen Hänge und die dunkle Küstenlinie des Kantabrischen Meeres beobachten, das tiefe Fjorde in die Landschaft gegraben hat. An diese Fjorde schmiegen sich malerische Fischerdörfer, während das mächtige Meer in die Flussmündungen eindringt und Rías bildet, in denen sich Salz- und Süßwasser vermischen und ideale Bedingungen für den Fischfang schaffen.
Der Zug fährt vorbei an gepflegten Gemüsegärten, leuchtend grünen Gärten mit riesigen Hortensien, glitzernden Flüssen und langen goldenen Stränden, die einer Märchenwelt entsprungen zu sein scheinen. In den holzgetäfelten Suiten und Badezimmern genießen die Passagiere eine ruhige und behagliche Atmosphäre, die an einen Kokon erinnert und den Komfort dieser einzigartigen Reise abrundet.
Viveiro in Galicien
Viveiro, ein malerisches Dorf an der Mündung des Landro, des größten katalanischen Meeresflusses, empfängt den Konvoi des Costa Verde Express in Galicien. Bekannt für das seit 2006 jährlich stattfindende Resurrection Fest, ein Festival für Heavy Metal und Punk-Musik, hat sich dieser ruhige Ort zu einem beliebten Treffpunkt für Musikliebhaber dieser Genres entwickelt.
Ein Spaziergang durch die Altstadt von Viveiro ist eine Reise in die Vergangenheit. Die Route führt entlang der Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer, die im 15. Jahrhundert den Piratenangriffen trotzte. Unter den drei noch erhaltenen imposanten Stadttoren hindurch schlängeln sich die Wege durch gepflegte Straßen, die von Gebäuden mit charakteristischen Galerías gesäumt sind. Diese Veranden oder Erker aus weißem Holz, die die Fassaden der Häuser zieren, sind nicht nur dekorativ, sondern dienten früher auch dazu, die Wärme in den Wintermonaten zu speichern.
In der Karwoche kehrt eine besondere Stille in die Stadt ein, und die Prozessionen, die von der romanischen Kirche Santa Maria ausgehen, ziehen Einheimische und Besucher gleichermaßen in ihren Bann.
Mit seiner reichen Geschichte und lebendigen Kultur bietet Viveiro seinen Besuchern eine einzigartige Mischung aus historischem Erbe und zeitgenössischer Musikszene, eingebettet in die malerische Landschaft Galiciens.
Ein Gourmet-Abenteuer an Bord des Costa Verde Express
An Bord des Costa Verde Express erwartet die Reisenden ein kulinarisches Erlebnis der besonderen Art. Das erste Dinner an Bord des Zuges ist ein Moment der Vorfreude und wird durch die liebevolle Beleuchtung und Inszenierung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Atmosphäre erinnert an vergangene Zeiten, vermeidet jedoch jegliche Nostalgie und verbindet Eleganz mit Moderne.
Unter der Leitung der Chefköchin Victoria Fernández entstehen in der glänzenden Coche Cocina wahre Gaumenfreuden, die das Beste des Kantabrischen Meeres auf den Teller bringen. Auf der Speisekarte stehen Delikatessen wie Tintenfisch, Hummer und Thunfischfilet mit Pilzen. Ein besonderes Highlight ist die Tarta Mondonedo, ein typisch galicischer Mandelkuchen, der die traditionelle Küche der Region hervorragend repräsentiert.
Nach dem Abendessen bietet sich die Cafetería Choche an, um den Abend bei einem Drink ausklingen zu lassen. Auch an den folgenden Tagen an Bord der Costa Verde Express erwarten die Gäste in der Coche Disco Überraschungen wie die Auftritte eines Geigers und eines Pianisten, die das ohnehin schon beeindruckende Erlebnis an Bord abrunden.
Die Gourmet-Dinner, kreiert von Chefköchin Victoria Fernández, sind nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern integraler Bestandteil des Reiseerlebnisses auf dem Costa Verde Express, das den Reisenden einen authentischen Einblick in die Kultur und Gastronomie Nordspaniens bietet.
Nächtliche Ruhe und Morgengenüsse auf dem Costa Verde Express
Im Costa Verde Express wird die Nachtruhe der Fahrgäste groß geschrieben. Um eine erholsame Nachtruhe zu gewährleisten, hält der Zug immer nachts in einer Atmosphäre der Ruhe und Entspannung. Diese ruhigen Nächte an malerischen Orten sind ein wesentlicher Bestandteil des Reiseerlebnisses.
Jeder Morgen an Bord beginnt um acht Uhr mit einem sanften Weckruf durch eine Hostess, die durch die Gänge geht, um die Gäste darauf aufmerksam zu machen, dass das Frühstück serviert wird. Die kulinarischen Möglichkeiten sind vielfältig: süße Leckereien wie Croissants und frischer Obstsalat oder herzhafte Gerichte wie Kartoffeltortillas, Brot und Butter mit Serrano-Schinken, Eier oder Omelettes. Vicente, der Kellner, der durch seine Haltung und sein freundliches Lächeln besticht, sorgt dafür, dass Tee und Kaffee immer griffbereit sind, während sich der Zug in Richtung Ribadeo Ría, einem schmalen, etwa 10 Kilometer langen Meeresstreifen, in Bewegung setzt. Dieser ist bekannt für seine Segelszene an der Mündung des Flusses Eo, der die Grenze zwischen Galicien und Asturien markiert.
Biosphärenreservat Ribadeo
Das Biosphärenreservat Ribadeo ist ein Naturparadies, reich an Krebsen, Lachsen und Forellen, aber auch Winterquartier für Graureiher und Enten. Charakteristisch für die Ria von Ribadeo sind die bunten Villen, die Häuser der Indianos. Diese Bezeichnung stammt von den nach Lateinamerika ausgewanderten Galiciern, die in den 1920er Jahren als wohlhabende Rückkehrer in ihre Heimat zurückkehrten. Ihre prachtvollen Villen spiegeln den in Übersee erworbenen Wohlstand wider und prägen bis heute das malerische Bild der Region.
Die historische Hafenstadt Ribadeo
Ribadeo, einst ein wichtiger Hafen am Kantabrischen Meer, bewahrt den Glanz seiner Geschichte in der Eleganz seiner Gebäude. Eines der herausragendsten Beispiele ist der modernistische Pazo der Gebrüder Moreno, der derzeit sorgfältig restauriert wird. Neben diesen architektonischen Juwelen bietet Ribadeo auch atemberaubende Aussichtspunkte entlang seiner Steilküste. Besonders hervorzuheben sind die beiden Leuchttürme auf der Insel Pancha, die inzwischen zu touristischen Attraktionen umgebaut wurden, sowie die Überreste der Festung San Damián.
Ein weiteres Naturhighlight in der Nähe ist die Playa de las Catedrales, ursprünglich bekannt als Praia de Augas Santas. Hier hat das Meer mit Hilfe des Windes über Jahrtausende gigantische Felsformationen geschaffen, die spektakuläre natürliche Bögen bilden. Diese Bögen erinnern in ihrer Erhabenheit und Struktur an die Gewölbe und Strebepfeiler gotischer Kathedralen und sind ein beeindruckendes Zeugnis der Naturgewalten.
Die Playa de las Catedrales ist ein Ort, der eine starke Naturmystik ausstrahlt und bei Ebbe zugänglich ist – allerdings nur nach vorheriger Reservierung. Für die Reisenden des Costa Verde Express ist dies bereits organisiert. Ein Besuch dieses Strandes bietet eine tiefe Erfahrung der materiellen Größe und Schönheit der Natur, die an transzendente Erlebnisse erinnert. Dieser Ort lädt dazu ein, in Stille und Ehrfurcht die Kraft und Pracht der Natur zu erleben und zu reflektieren.
Kulinarische Genüsse und malerische Aussichten in Ribadeo
In Ribadeo, einem charmanten Ort an der galicischen Küste, bietet der Parador de Ribadeo seinen Gästen nicht nur ein exquisites Mittagessen, sondern auch einen atemberaubenden Blick auf die Ría und das malerische Dorf Castropol. Nach dem Essen lädt La Galleteria, eine traditionelle Konditorei, zu einer süßen Versuchung ein, bevor die Reise mit dem Costa Verde Express fortgesetzt wird.
Nach einer entspannenden Pause, in der die Reisenden das sanfte Schaukeln des Zuges genießen können, erreicht der Zug sein nächstes Ziel: Luarca. Das malerische, weiß getünchte Fischerdorf ist bekannt für seine spektakuläre Lage an einer steilen Klippe. Besonders hervorzuheben ist der imposante, weiß getünchte Friedhof, der sich harmonisch in die Klippenlandschaft einfügt und einen malerischen Anblick bietet.
In der Nähe von Luarca befinden sich weitere bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten: die weiße Wallfahrtskirche Virgen de la Blanca, auch bekannt als Ermita de la Atalaya, und der Leuchtturm, die beide majestätisch die Steilküste überragen. Von hier aus scheinen sie den Flug der Möwen fast zu berühren und bieten einen unvergleichlichen Blick auf das Meer. Diese Kombination aus kulinarischen Highlights und malerischer Landschaft macht Ribadeo und Luarca zu unvergesslichen Stationen auf der Reise mit dem Costa Verde Express.
Asturien: Von Gijón nach Oviedo
Die Region Asturien im Nordwesten Spaniens ist nicht nur für die majestätische Schönheit ihrer Steilküsten bekannt, sondern auch für ihre einzigartige Architektur. Ein herausragendes Beispiel dafür ist die Laboral City of Culture in Gijón. Dieser imposante architektonische Komplex, der auf den ersten Blick an den imperialen Stil von San Lorenzo del Escorial erinnert, war ursprünglich ein Universitätscampus und dient heute als Zentrum für Bildung, Kulturproduktion und Kreativwirtschaft. Mit seiner Vielfalt an Stilen – von Art Déco bis Klassizismus, von Renaissance bis Barock – ist dieser Ort wie ein universelles Kompendium der Architektur.
Auch das Stadtzentrum von Gijón ist beeindruckend. Der lange Stadtstrand San Lorenzo, beliebt bei Surfern und Familien, bildet das Herz der Stadt. Die Straßen im Stadtzentrum sind gesäumt von Bars und traditionellen Apfelweinhäusern, in denen Besucher eine Culete (ein Glas) des berühmten asturischen Apfelweins genießen können. Apfelwein ist in Asturien mehr als nur ein Getränk, er ist eine Institution und Teil des kulturellen Erbes der Region, mit einer jährlichen Produktion von 40 Millionen Flaschen, die sich auf naturtrüben Apfelwein und Apfelwein mit Kohlensäure aufteilen.
Auf dem Weg nach Oviedo, der Hauptstadt des Fürstentums Asturien, erlebt der Reisende eine Landschaft zwischen dem Kantabrischen Gebirge und dem Golf von Biskaya. Die Stadt bietet eine faszinierende Mischung aus historischer Bedeutung und modernem Flair, was sie zu einem unverzichtbaren Reiseziel in Asturien macht.
Oviedo, Hauptstadt des Fürstentums Asturien
In der Hauptstadt des Fürstentums Asturien, Oviedo, findet man eine elegant erhaltene mittelalterliche Fußgängerzone, die wahre architektonische Schätze birgt. Ein Höhepunkt ist die gotische Kathedrale San Salvador, in deren Heiliger Kammer das berühmte Grabtuch von Oviedo aufbewahrt wird. Dieses Tuch wird in der Überlieferung als der Schleier beschrieben, in den das Antlitz Christi nach seiner Kreuzabnahme gehüllt wurde. Eine weitere wichtige Reliquie in der Sakristei ist das Siegeskreuz, ein Geschenk von Alfons III., das der Überlieferung nach von Pelagius, dem Anführer der Asturier, in der Schlacht von Covadonga getragen wurde. Diese Schlacht markierte den Beginn der spanischen Reconquista.
Der Kreuzgang der Kathedrale bietet ein mystisches Erlebnis, besonders am späten Nachmittag, wenn das Licht durch die Kapitelle fällt und antike Motive an die Wände wirft, was die Atmosphäre noch magischer macht.
Abgesehen von seiner historischen Bedeutung ist Oviedo auch ein lebendiges Freilichtmuseum mit mehr als 100 Statuen, meist aus Bronze, die überraschend in den Straßen, auf Plätzen und in Gärten auftauchen. Jahrhunderts, vor der gotischen Kathedrale; die Woody Allen-Statue von Vicente Martínez-Santarúa in der Rua Milicias Nacionales, die als Hommage an den Regisseur nach den Dreharbeiten zu “Vicky Cristina Barcelona” entstand; und die “Maternidad” von Fernando Botero auf der Plaza de la Escandalera.
Diese Kombination aus historischen Sehenswürdigkeiten und künstlerischen Darbietungen macht Oviedo zu einer Stadt, in der sich Geschichte und Kunst auf einzigartige Weise begegnen.
Von der Küste zu den Gipfeln Asturiens
Der Costa Verde Express, ein Zug durch die spektakuläre Landschaft Nordspaniens, bietet seinen Fahrgästen auf der Fahrt von der Küste zu den Picos de Europa eine Fülle von Eindrücken. Der Zug durchquert enge Täler und Flüsse, die bei Kanu- und Kajakliebhabern beliebt sind, und erreicht schließlich den Nationalpark Los Picos. Dieses Gebiet ist bekannt für seine glücklichen Kühe und Ziegen, deren Milch die Grundlage für die köstlichen asturischen Käsesorten bildet, darunter der berühmte Cabrales DOP, einer der bekanntesten Blauschimmelkäse der Welt.
Wie eine Fata Morgana tauchen plötzlich die römische Brücke von Cangas de Onís und das majestätische Heiligtum von Covadonga auf, das den Eingang zum Nationalpark markiert. Mythos und Verehrung vermischen sich in der Grotte, in der das Bildnis der Heiligen Jungfrau verehrt wird und in der Pelagius ruht, der hier im Jahre 722 die Mauren besiegte und die Reconquista einleitete.
Ein kulinarischer Höhepunkt der Reise ist der Besuch des mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurants El Corral del Indianu. Küchenchef José Antonio Campoviejo serviert unter anderem “Cabrales bombon” in weißer Schokolade mit Bratapfel und hebt die asturische Fabada hervor, eine herzhafte Suppe aus asturischen Bohnen und Schweinefleisch.
Die Reise endet schließlich am Kantabrischen Meer in Llanes, einem charakteristischen Badeort mit bunten Blumen und gut geschützten Stränden wie dem zentralen Playa del Sablón. Ein künstlerisches Highlight sind die “Cubos de la Memoria”, Wellenbrecher zum Schutz des Hafens, die der baskische Maler Agustín Ibarrola in eindrucksvolle Kunstwerke verwandelt hat. Diese Mischung aus natürlicher Schönheit und künstlerischer Gestaltung macht Llanes zu einem unvergesslichen Höhepunkt einer Reise entlang der Costa Verde.
Kantabriens Geschichte und Kultur
In Kantabrien, einer Region mit reichem historischem und kulturellem Erbe, bietet die nächste Station des Costa Verde Express seinen Fahrgästen eine eindrucksvolle Zeitreise. Der Ausflug beginnt mit einem Besuch des Museums von Altamira, das in einem Park liegt, der die berühmte “Sixtinische Kapelle” aus der Altsteinzeit beherbergt. Obwohl die Höhle von Altamira selbst für die Öffentlichkeit geschlossen ist, sind ihre Wandmalereien, die Bisons, Hirsche, Wildschweine, Pferde und menschliche Hände darstellen, weltberühmt und gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Kunstwerke erinnern an Picassos “Stier in Guernica” und stellen einen beeindruckenden Zeitsprung von rund 14.000 Jahren dar.
Nur eine kurze Autofahrt entfernt liegt das mittelalterliche Dorf Santillana del Mar, eine überraschende Entdeckung. Das Dorf entstand im 8. Jahrhundert rund um die Stiftskirche Santa Juliana, ein Juwel der romanischen Architektur in Kantabrien. Sie wurde im 12. Jahrhundert auf den Ruinen einer alten Einsiedelei erbaut und besticht durch eine Fassade mit zahlreichen Skulpturen, darunter ein bemerkenswerter Christus Pantokrator, der von einer mandelförmigen Struktur umgeben ist. Der Kreuzgang mit seinen raffinierten Kapitellen ist ein wahres Meisterwerk mittelalterlicher Kunst.
Das Zentrum von Santillana del Mar ist geprägt von Läden, die typische lokale Produkte verkaufen, darunter die berühmten kantabrischen Sardellen. Um die Besucher aus Altamira in den Ort zu locken, bieten einige Frauen traditionell ein Glas Milch und typische Süßigkeiten an: Quesadas, Sobaos oder Bizcochos. Diese Tradition wird heute von der handwerklichen Konditorei Casa Quevedo fortgeführt, die seit 1950 besteht. Die Paradores Gil Blas, ein geschichtsträchtiger Ort mit traditionellem Mobiliar, bieten eine angenehme Atmosphäre für einen Aperitif oder ein Mittagessen. Dieser Abschnitt der Reise durch Kantabrien bietet einen faszinierenden Einblick in die reiche Geschichte und lebendige Kultur der Region.
Santander: Eine Stadt zwischen Tradition und Moderne
Santander, die Hauptstadt der autonomen Region Kantabrien, ist bekannt für ihre malerische Lage, umgeben von Bergen und langen, goldenen Stränden entlang einer tiefen Bucht. Jahrhunderts von der europäischen Aristokratie als Feriendomizil gewählt, hat die Stadt bis heute ihren historischen Glanz bewahrt, der sich in prächtigen Gebäuden wie dem Magdalena-Palast widerspiegelt.
Die Verbundenheit Santanders mit dem Meer ist so stark, dass die Stadt liebevoll “Braut des Meeres” genannt wird. Das Fischerviertel ist der ideale Ort, um die typische Küche der Region zu genießen. Zu den lokalen Spezialitäten gehören gebratener Tintenfisch mit Zwiebeln und Venusmuscheln alla marinara – ein kulinarisches Erlebnis, das die maritime Tradition Santanders widerspiegelt.
Neben der traditionellen Seite präsentiert sich Santander auch als moderne Metropole. Ein Beispiel dafür ist das vom Stararchitekten Renzo Piano entworfene Centro Botín. Das beeindruckende Gebäude, das teils auf dem Land, teils über dem Meer zu schweben scheint, ist der zeitgenössischen Kunst, Musik, Film und Theater gewidmet. Das Centro Botín liegt direkt an der Uferpromenade, dem Paseo de Pereda, einem reizvollen Boulevard mit Gärten, Denkmälern und Springbrunnen.
Santander verbindet auf einzigartige Weise die Schönheit traditioneller Architektur mit der Dynamik moderner Kultur und ist deshalb ein faszinierendes Reiseziel für Besucher aus aller Welt.
Bilbao: Eine Stadt zwischen Tradition und Moderne
Bilbao, die letzte Station im Baskenland und an der Mündung des Nervión gelegen, verbindet eine raue industrielle Vergangenheit mit einem lebendigen Nacht- und Kulturleben. Die Stadt zeichnet sich durch einen starken Innovationsgeist aus, der sie fest in die Zukunft führt.
Im Herzen der Stadt lädt das Casco Viejo, das historische Viertel Bilbaos, mit seiner gut erhaltenen Plaza Nueva zum Verweilen ein. Hier können Besucher in einer der vielen Bars einkehren und Pintxos, die typisch baskischen Snacks, zu einem Glas Wein genießen. Gegenüber dem Casco Viejo befindet sich der Palast der Königlichen Akademie, die sich der Bewahrung des kulturellen Erbes der baskischen Sprache widmet. Das Zentrum der Altstadt, die Siete Calles oder Sieben Straßen, ist von einem Netz enger Gassen umgeben, die von Geschäften und Cafés gesäumt werden.
Von dieser historischen Kulisse springt die Stadt mit der Calatrava-Brücke und dem Guggenheim-Museum auf der anderen Flussseite direkt in die Moderne. Das von Frank O. Gehry entworfene Gebäude hat Bilbao maßgeblich geprägt und die Stadt zu einem weltweit bekannten Reiseziel gemacht. Unter dem ausdrucksstarken Dach beherbergen zahlreiche Ausstellungsräume auf insgesamt 24.000 Quadratmetern Werke der Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Das Museum ist ein Tempel der Gegenwartskunst und einen Besuch wert.
Die vielen Baustellen in der Stadt lassen erahnen, dass Bilbao auch in Zukunft für Überraschungen gut ist, vor allem dort, wo früher Industrie am Flussufer angesiedelt war. Bilbao ist also eine Stadt, die ihre industrielle Vergangenheit ehrt und gleichzeitig mutig in eine innovative und kulturell reiche Zukunft schreitet.
Abschied im Herzen des Baskenlands
Das Ende einer außergewöhnlichen Reise mit dem Costa Verde Express wurde gebührend gefeiert: mit einem Abschiedsessen im Restaurante Aspaldiko, einem charmanten baskischen Haus aus dem 16. Jahrhundert. Das ehemalige Wohnhaus der Familie Bengoetxe liegt inmitten einer idyllischen Grünanlage und besticht durch seine originalen Holzvertäfelungen und die authentische Küche. Die Nähe zum Flughafen, nur fünf Minuten entfernt, unterstreicht die günstige Lage für Reisende.
Die Zugfahrt mit dem Costa Verde Express bietet eine überraschend familiäre Atmosphäre, die sich sowohl durch den intimen Rahmen als auch durch die Herzlichkeit und Aufmerksamkeit des Personals auszeichnet. In einem Luxuszug, in dem die Anzahl der Passagiere naturgemäß begrenzt ist, entsteht schnell ein Gemeinschaftsgefühl, das durch gemeinsame Erlebnisse und Interaktionen noch verstärkt wird.
Die Mitarbeiter an Bord spielten eine zentrale Rolle bei der Schaffung dieser familiären Atmosphäre. Sie waren nicht nur Dienstleister, sondern auch Geschichtenerzähler, Reiseführer und Berater. Die Interaktion mit ihnen ging oft über den üblichen Service hinaus. Man lernte sie persönlich kennen, tauschte Geschichten und Erfahrungen aus und verabschiedete sich mit einer herzlichen Umarmung.
Der Costa Verde Express, der von Mai bis Oktober entlang der Costa Verde verkehrt, bietet ein einzigartiges Erlebnis, das Tradition, Kultur und Schönheit Nordspaniens miteinander verbindet.
Fahrpreise: https://www.renfe.com