Astrohighlights im Oktober: Partielle Sonnenfinsternis: kosmisches Schattenspiel im Oktober

Am 25. Oktober 2022 kommt es zu dem seltenen Phänomen einer partiellen Sonnenfinsternis. Der Astrophysiker Prof. Thomas W. Kraupe erklärt das Phänomen, bei dem sich der Mond vor die Sonne schiebt

In Kooperation mit dem Planetarium Hamburg erklärt uns Prof. Thomas W. Kraupe, Astrophysiker und Direktor des Sternentheaters, regelmäßig die astronomischen Highlights des Monats. 

Schon bevor unser Mond Ende des Monats eine der Hauptrollen des kosmischen Schattenspiels der partiellen Sonnenfinsternis übernimmt, tritt er besonders in Erscheinung. Denn in den Nächten vor dem Himmelsspektakel zeigt er seine schlanke Sichelgestalt auf beeindruckende Weise. Am 22. und 23. Oktober prangt er gegen sechs Uhr morgens als „liegende“ Sichel wie ein Schiff am Osthorizont. Dieser Anblick bietet sich nur zur aktuellen Jahreszeit so eindrucksvoll.

Partielle Sonnenfinsternis ab 11 Uhr am Himmel zu beobachten

Am 25. Oktober schiebt sich unser Trabant dann zur Mittagszeit vor die Sonne. Das Naturphänomen lässt sich in fast ganz Europa, im Nordosten Afrikas und in der Westhälfte Asiens verfolgen. Interessierte schauen ab kurz nach 11 Uhr zum Himmel und beobachten, wie die Sonne zunehmend vom Mond „angeknabbert“ wird. Das Schauspiel endet etwa viertel nach eins. Dabei kommt es zu marginalen Unterschieden hinsichtlich des genauen Zeitraums und der Größe der verdunkelten Sonnenfläche. In Hamburg erleben wir die maximale Verfinsterung um 12:09 Uhr.

Diese liegt bei etwa 30 Prozent. Weiter östlich der Hansestadt wird noch mehr von der Sonnenscheibe verdeckt. So haben die Menschen in Sassnitz im Nordosten der Insel Rügen den besten Blick in ganz Deutschland. Hier werden 35 Prozent der Sonne verdunkelt. Die allgemein größte Verfinsterung ist allerdings von Sibirien aus zu betrachten – bei aufsehenerregenden 82 Prozent steht die Sonne für kurze Zeit sogar nur als Sichel am Himmel.

Thomas Kraupe
Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht. An dieser Stelle wird er nun monatlich die Highlights am Sternenhimmel erklären, die uns erwarten.
© Wolfgang Köhler

Wer sich das Naturschauspiel nicht entgehen lassen möchte, greift unbedingt zu einer speziellen Sonnenfinsternisbrille, die zum Beispiel im Planetarium Hamburg kostenlos erhältlich ist. Keinesfalls darf eine normale Sonnenbrille getragen werden. Ansonsten sind irreparable Augenschäden möglich. Eine andere Möglichkeit wäre der Blick durch Schweißglas der Schutzstufe 14 oder 15, wie es zum Elektroschweißen verwendet wird. Auch dieses kann die Augen schützen und ist im Baumarkt erhältlich.

Eine Sonnenfinsternis ist sehr selten. Am 29. März 2025 erleben wir in Deutschland erneut eine partielle Verfinsterung. Aber erst in 60 Jahren, am 3. September 2081, kommt es zu einer totalen Sonnenfinsternis, die auch im äußersten Südwesten des Landes zu beobachten ist. In Hamburg ist es sogar erst am 7. Oktober 2135 soweit, also in 113 Jahren.

Nachrichtenquelle: geo.de

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