Spartipps: Fünf Tipps, um mit dem Wasserkocher Energie zu sparen

Wer energiesparend Wasser erhitzen möchte, greift häufig zum Wasserkocher. Das Gerät arbeitet schnell und energieeffizient – und mit ein paar Tricks lässt sich sogar noch mehr herausholen

Deckel auf, Wasser rein, Deckel wieder schließen, auf den Sockel stellen, Knopf drücken, ein paar Minuten warten und fertig: Wasser­kocher arbeiten schnell und zuver­lässig. Im Durchschnitt dauert es rund drei Minuten, bis ein Gerät einen Liter Wasser zum Kochen gebracht hat.

Nichts erhitzt Wasser effizienter und schneller – weder Mikrowelle, Glaskeramik- oder Induktions­koch­feld, weder Herd­platte noch Gasherd. Wer dazu auf ein paar Dinge achtet, kann aus dem Wasserkocher noch ein klein wenig mehr Energiesparpotenzial herausholen. Fünf Tipps:

1. Nur so viel Wasser erhitzen wie nötig

Der wohl wichtigste Tipp lautet: Erwärmen Sie nur so viel Wasser im Wasserkocher, wie Sie auch tatsächlich benötigen. Denn je mehr Wasser sich im Gerät befindet, desto mehr Energie muss aufgewendet werden, um das Wasser zu erhitzen. Mit diesem einfachen Energiespartipp lassen sich über das Jahr gerechnet laut co2online durchschnittliche Stromkosten in Höhe von 11 Euro sparen.

Hat der Wasserkocher zuhause keine Skalierung für den Wasserstand oder ist diese nach längerem Gebrauch unleserlich geworden, hilft der Abfüll-Tick. Dabei wird das Wasser zunächst in den Behälter gegeben, für den das kochende Wasser gedacht ist – beispielsweise der Kochtopf oder die Teekanne. So kann die benötigte Wassermenge exakt ermittelt werden, die dann in den Wasserkocher geschüttet und erhitzt wird.

2. Den Wasserkocher regelmäßig entkalken

Ein ebenso einfacher wie leicht umsetzbarer Tipp: Entkalken Sie den Wasserkocher regelmäßig! Der Grund: Bei einem stark verkalkten Gerät erhöht sich der Energieverbrauch um bis zu 10 Prozent, manchen Quellen zufolge sind es bei hartnäckigen Verkalkungen sogar bis zu 30 Prozent Energieverlust.

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Bei hartem Leitungswasser kann das Entkalken alle zwei bis drei Wochen erforderlich sein. Bei weichem oder gefiltertem Wasser kann es ausreichen, den Wasserkocher zweimal im Jahr zu entkalken. Im Durchschnitt sind alle drei Monate ein guter Richtwert.

Tipp 1: Die exakte Wasserhärte erfahren Sie bei Ihrem örtlichen Wasserversorger. Auf der Webseite www.wasserhaerte.de können Sie über die Eingabe Ihrer Postleitzahl den örtlichen Wasserversorger und die Wasserhärte ermitteln.

Tipp 2: Es bildet sich weniger Kalk im Wasserkocher, wenn das Wasser nicht bis zum Sieden erhitzt wird. Wer also ein Gerät besitzt, bei dem sich die Temperatur einstellen lässt, kann für eine Kanne Grünen Tee beispielsweise die Einstellung auf 70 oder 80 Grad stellen. So muss man nicht lange warten, bis der Tee abgekühlt ist und gleichzeitig spart es Energie.

3. Wattzahl nicht mit Verbrauch verwechseln

Im Gegensatz zu Waschmaschinen, Kühlschränken oder Backöfen, gibt es bei Wasserkochern leider kein EU-Energielabel. Wie effizient der Strom also in die gewünschte Leistung umgesetzt wird, lässt sich mit einem schnellen Blick auf das Gerät nicht erkennen. In der Regel wird die Leistung eines Wasserkochers mit einer Watt-Zahl angegeben.Diese kann jedoch Verbraucherinnen und Verbraucher, die auf der Suche nach einem sparsamen Gerät sind, leicht verwirren.

Ein Wasserkocher mit beispielsweise 3000 Watt Leistungsaufnahme verbraucht häufig tatsächlich nicht mehr Strom als ein Modell mit nur 500 Watt Leistung. Denn während ein Gerät mit 3000 Watt einen Liter Wasser nach gut zwei Minuten zum Kochen bringt, braucht das 500-Watt-Gerät in etwa zwölf Minuten– und verbraucht somit trotz der geringeren Leistungsaufnahme im Endeffekt genauso viel Strom.

Für den Stromverbrauch spielt die Wattzahl also gar keine Rolle – sondern lediglich für die Dauer, bis die gewünschte Wassertemperatur erreicht ist.

Einen Anhaltspunkt für einen effizienten Wasserkocher bietet Verbraucherinnen und Verbrauchern übrigens die Kennzeichnung mit dem Blauen Engel. Die Kennzeichnung ist für die Hersteller allerdings freiwillig und muss durch diese zunächst beantragt werden. Daher tragen nur wenige Wasserkocher das Siegel, wenngleich möglicherweise mehr Geräte dessen Anforderungen erfüllen.

4. Abschaltautomatik und Standby-Betrieb beachten

Wer ein wenig Energie sparen will und sich einen neuen Wasserkocher zulegen möchte, kann das Gerät auch danach auswählen, wie lange es das Wasser vor sich hin brodeln lässt, bis es sich abschaltet. Die Abschaltautomatik sorgt dafür, dass der Wasserkocher nicht unnötig viel Strom frisst. Sie unterbricht den Vorgang der Erhitzung rasch, sobald die gewünschte Wassertemperatur erreicht ist.

Laut Stiftung Warentest sind die Unterschiede zwischen den Modellen bei den Herstellern beachtlich. Während manche Geräte das Abschalten knapp 20 oder 30 Sekunden lang verzögern, schalten andere Kocher sehr viel schneller ab. Das spart Strom und damit den einen oder anderen Euro pro Jahr.

Mehr als heiße Luft

Manche Wasserkocher ziehen außerdem ständig Strom, sobald sie am Netz hängen – und zwar im Standby-Betrieb. Viel kostet das nicht – etwa 1,20 Euro im Jahr. Doch die verschwendete Energie würde genügen, vier Monate lang morgens eine große Tasse Tee zu kochen.

Besonders, wer ein älteres Modell in der Küche stehen hat, sollte diese versteckten Energiefresser also einmal mit einem zwischengeschalteten Strommessgerät überprüfen. Übrigens: Eine schalt­bare Steck­dosen­leiste ist wegen der Kurz­schluss­gefahr bei über­kochendem Wasser nicht geeignet.

5. Besser nicht mehrmals erhitzen

Wer im Wasserkocher vom letzten Aufkochen noch etwas Restwasser darin entdeckt und meint, dieses einfach nochmal verwenden und auf diese Weise Energie sparen zu können, sollte das besser bleiben lassen. Denn den Hinweis in der Bedienungsanleitung des Geräts, übriggebliebenes Wasser kein zweites Mal aufkochen zu sollen, sollte man durchaus ernst nehmen.

Der Grund: Im Restwasser können sich toxische Rückstände des Gefäßmaterials mit der Zeit ansammeln. So könnten etwa bei manchen Edelstahlkochern Spuren von Nickel ans Wasser abgegeben werden, das bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen kann.

Wer nun mit dem Gedanken spielt, sich einen neueren, energieeffizienteren Wasserkocher zuzulegen, schaut am besten in den Bericht von Ökotest. Ökotest hat 15 Wasserkocher getestet (zuletzt 2020) und neben Preis und Material, auch Leistung, Handhabung und Sicherheit als Indikatoren in den Gerätetest mit einfließen lassen.

Nachrichtenquelle: geo.de

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