Astrohighlights im August: Der Supermond übertrumpft die Perseiden

Im Augst erreicht unser Trabant seine Vollmondstellung, nahezu zeitgleich zu den Perseiden – und das in Erdnähe. So stielt er dem beliebten Sternschnuppenfeuerwerk als „Supermond“ die Show. Professor Thomas W. Kraupe, Astrophysiker und Direktor des Planetariums Hamburg, erklärt für uns regelmäßig die astronomischen Höhepunkte des Monats

Im August meldet sich die Nacht zurück. Denn seit der Sommersonnenwende am 21. Juni befindet sich unser Tagesgestirn im Sinkflug. Damit werden auch die Nächte wieder deutlich länger und in Norddeutschland findet die Zeit der ewigen Dämmerung ihr Ende. Nun wird es um Mitternacht wieder dunkel. Eigentlich ideale Bedingungen, um den Sternschnuppenschauer der Perseiden zu beobachten. Wenn der Mond nicht wäre.

Zu Monatsbeginn glänzt die zunehmende Sichel des Mondes über dem Westhorizont. Er gewinnt jeden Abend an Helligkeit, aber kaum an Höhe, da sein Wanderweg durch den absteigenden Teil des Tierkreises führt. In den Morgenstunden des 12. August steht unser Trabant schließlich als Vollmond am Firmament – und das auffällig groß und hell. Denn der August-Vollmond ist der letzte in einer Reihe von vier sogenannten „Supermonden“. So werden im Volksmund Vollmonde bezeichnet, die in Erdnähe stattfinden.

Thomas Kraupe
Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht. An dieser Stelle wird er nun monatlich die Highlights am Sternenhimmel erklären, die uns erwarten.
© Wolfgang Köhler

Fachkreise verwenden für den erdnächsten Punkt des Mondes auf seiner Umlaufbahn um unseren Planeten den Begriff Perigäum. Im Gegensatz zum Apogäum, dem erdfernsten Punkt. Und lag die Zeitdifferenz zwischen Perigäum und Vollmond im Juli noch bei knapp zehn Stunden, sind es August bereits rund 32,5 Stunden. Dennoch erscheint uns auch dieser Vollmond noch immer heller und größer als üblich.

So kann ein „Supervollmond“ bis zu 17 Prozent größer wirken als ein Vollmond in Erdferne. Um den Unterschied einfach darzustellen, können eine Zwei- und eine Ein-Euro-Münze verglichen werden. Damit einher geht auch eine größere Helligkeit. Denn ein „Supervollmond“ kann bis zu 30 Prozent heller sein als einer im Apogäum. Und so ruiniert unser Trabant leider mit seinem Schein das alljährliche Sternschnuppenfeuerwerk der „Perseiden“. Schließlich erreicht der Meteorschauer kurz nach Mitternacht vom 12. auf den 13. August sein Maximum. Zu diesem Zeitpunkt steht der noch immer große und helle Mond störend am Himmel. Wir entdecken dann nur die wenigen besonders hellen Sternschnuppen.

Verglühende Trümmer verwandeln sich in Sternschnuppen

Bei den „Perseiden“ handelt es sich um die verglühenden Trümmer des Kometen Swift-Tuttle, deren zurückgelassene „Querstraße aus Staubteilchen“ die Erde alljährlich im August durchkreuzt. Dabei prallen die kosmischen Staubpartikel mit hoher Geschwindigkeit auf die Erdatmosphäre und verglühen 70 bis 100 Kilometer über unseren Köpfen zu wunderschönen Sternschnuppen. Wer sie beobachten möchte, hält in diesem Jahr schon Anfang August Ausschau – und das in der zweiten Hälfte der Nacht. Denn ihr „Radiant“, ihr scheinbarer Ausgangspunkt, liegt im Sternbild Perseus an der Grenze zum „Himmels-W“. Diese Himmelsregion steht erst nach Mitternacht höher am Himmel, sodass dann auch vermehrt Sternschnuppen über uns aufleuchten.

Dass die Beobachtungsbedingungen am Monatsanfang besser sind als zur Monatsmitte, liegt wiederum am Mond. Ging unser Trabant noch am 6. und 7. August gegen Mitternacht unter, ist es am 9. August erst gegen 1:20 Uhr soweit. Am 10. August dann um 2:30 Uhr. Dabei handelt es sich um gerundete Zeiten für den Hamburger Raum. Das Zeitfenster, in dem Nachtschwärmer an möglichst dunklen Orten fern der Lichter der Stadt Perseiden sichten können, wird also immer schmaler. Zumal die Morgendämmerung bereits gegen 3:30 Uhr beginnt und dem Schauspiel vollständig ein Ende bereitet.

Nachrichtenquelle: geo.de

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