Entdeckung: Forschende benennen "unvergleichliches" Fossil nach Naturfilmer Attenborough

Zu Ehren des britischen Naturfilmers David Attenborough haben Forschende eine besondere Tierart nach ihm benannt

Bei Auroralumina attenboroughii handele es sich um das früheste bekannte räuberisch lebende Tier, sagte der Chef-Paläontologe des British Geological Survey, Phil Wilby. Das entdeckte Fossil aus dem Charnwood-Wald nahe der englischen Stadt Leicester sei rund 560 Millionen Jahre alt, schreibt das Team um Wilby in der Fachzeitschrift „Nature Ecology & Evolution„.

Attenborough war als Schüler selbst auf der Suche nach Fossilien. Der 96-Jährige zeigte sich begeistert. „Die Gesteine, in denen Auroralumina jetzt entdeckt wurde, wurden damals als so alt eingeschätzt, dass sie lange entstanden waren, bevor es Leben auf dem Planeten gab“, sagte er. „Deshalb habe ich dort nie nach Fossilien gesucht.“ Ein paar Jahre später habe aber ein Junge von seiner Schule dort eins gefunden und die Experten widerlegt.

Erstes bekanntes Tier mit Skelett

Eine künstlerische Interpretation von Auroralumina attenboroughii auf einem Fossil
Das undatierte Handout-Foto des British Geological Survey (BGS)/UKRI zeigt eine künstlerische Interpretation von Auroralumina attenboroughii auf dem Fossil
© Simon Harris/Rhian Kendall/British Geological Survey/Ukri/dpa

Es werde angenommen, dass moderne Tiergruppen wie Quallen vor rund 540 Millionen Jahren während einer als kambrische Explosion genannten Phase entstanden sind, sagte Wilby. Aber dieses Tier sei 20 Millionen Jahre älter. Bisher sei nur ein Exemplar gefunden worden. Es sei zugleich das erste bekannte Tier mit einem Skelett. „Aber es ist unheimlich aufregend zu wissen, dass es da draußen noch andere geben muss, die den Schlüssel zu den Anfängen des komplexen Lebens auf der Erde in der Hand halten“, sagte Wilby.

Der Studie zufolge ist die nun entdeckte Art mit den Korallen, Quallen und Anemonen verwandt. Auroralumina könne etwa Phytoplankton aber auch gerade neu aufgetretenes Zooplankton gefressen haben, schreiben die Forscher in der Studie. Letzteres besteht aus winzigen, im Wasser schwebenden Tieren.

Wilby und andere Forscher hatten 2007 eine Woche damit verbracht, eine 100 Quadratmeter große Felsoberfläche unter anderem mit Zahnbürsten zu bearbeiten. Insgesamt fanden sich mehr als 1000 Fossilien, doch eines stach heraus.

„Dieses ist ganz anders als die anderen Fossilien im Charnwood-Wald und auf der ganzen Welt“, sagte Frankie Dunn vom Oxford University Museum of Natural History. Bei den meisten Fossilien aus der Zeit sei nicht klar, wie sie mit lebenden Tieren verwandt sind. Dieses habe eindeutig ein Skelett mit dicht gepackten Tentakeln, die im Wasser herumgewirbelt und vorbeiziehende Nahrung gefangen haben könnten, ähnlich wie es heute Korallen und Seeanemonen tun, sagte Dunn. Es sei unvergleichlich.

Nachrichtenquelle: geo.de

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