Afrika: Gute Nachricht: Berggorillas sind nicht mehr vom Aussterben bedroht

Berggorillas sind nicht mehr vom Aussterben bedroht. In Ruanda gibt es inzwischen so viele von ihnen, dass nun ihre Schutzzone erweitert wird

Sie sind die einzige Menschenaffenart, deren Bestand in freier Wildbahn zunimmt: die Berggorillas im Vulkan-Nationalpark im Nordwesten Ruandas. Inzwischen schätzen Fachleute die Zahl der Gorillas dort auf mehr als 600. In der Bergregion zwischen Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo leben nun sogar mehr als 1000 Individuen – im Jahr 1981 waren es 254. Heute gelten die Primaten daher nicht mehr als vom Aussterben bedroht, aber immer noch als stark gefährdet. Die Bestände der Gorillas sind nun allerdings so groß, dass die Tiere beginnen, um die begrenzten Reviere in der Schutzzone zu konkurrieren. Organisationen melden, dass bei Kämpfen zwischen Affenfamilien bereits sieben ausgewachsene Männchen zu Tode kamen, ebenso einige Jungtiere.

Jetzt haben die Behörden in Ruanda entschieden, die Schutzzone zu erweitern: In den kommenden zehn Jahren soll sie um etwa ein Viertel, rund 37 Quadratkilometer, wachsen. Nicht ohne Schwierigkeiten, denn die Zone dehnt sich damit in bewohntes Gebiet aus: 18 000 Menschen aus 3000 Haushalten sollen für die Berggorillas in neu errichtete Dörfer umsiedeln.

„Naturschutz ist der neue Kolonialismus“ (23131)

Das Projekt gelingt vor allem, weil es die lokale Bevölkerung konsequent vom Artenschutz profitieren lässt: Wer ins Land reist und die Gorillas mithilfe von Guides besucht, zahlt hohe Preise. So ist der Tourismus zu einer der wichtigsten Einnahmequellen Ruandas geworden. Zehn Prozent des Gewinns, pro Jahr etwa eine halbe Million Euro, gehen stets an die Gemeinden nahe dem Nationalpark. In den Siedlungen entstanden Schulen, Markthallen, Gesundheitszentren. Um Wilderei zu verhindern, wurden für mittellose Familien zudem Vieh und Webmaschinen angeschafft. Bauern, deren Ernte die Gorillas gefressen haben, werden entschädigt.

Nachrichtenquelle: geo.de

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