Die Astro-Highlights im Juli: "Supermond" ist der Erde so nah wie nie in diesem Jahr

Mitte Juli ziert ein besonders großer und heller Vollmond unseren Himmel: ein „Super-Donnermond“. Prof. Dr. Thomas W. Kraupe erklärt, was es mit dem Naturschauspiel auf sich hat – und gibt einen Ausblick auf ein kosmisches Feuerwerk. In Kooperation mit dem Planetarium Hamburg erklärt der Astrophysiker und Direktor des Sternentheaters regelmäßig die astronomischen Highlights des Monats.

Im Juli erreicht unser Trabant in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli seine Vollmondstellung. Um 20:37 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit stehen sich Sonne und Mond am Himmel genau gegenüber. Da unser treuer Begleiter nur wenige Stunden zuvor in Erdnähe gelangt, gilt er als sogenannter „Supermond“. Dabei handelt es sich allerdings um keinen von der Astronomie anerkannten Begriff. Hier wird vielmehr von Perigäum gesprochen, wenn der Mond seinen erdnächsten Punkt erreicht – im Gegensatz zum Apogäum, wenn er sich in Erdferne befindet.

Perigäum - wenn der Mond seinen erdnächsten Punkt erreicht. Wenn der Mond sich in Erdferne befindet wird das Apogäum genannt
Perigäum – wenn der Mond seinen erdnächsten Punkt erreicht. Wenn der Mond sich in Erdferne befindet wird das Apogäum genannt
© Planetarium Hamburg

Ein „Supermond“ erscheint uns besonders groß und hell. So wirkt ein Vollmond in Erdnähe rund sieben Prozent größer und rund 14 Prozent heller als ein durchschnittlicher Vollmond. Zur Verdeutlichung des Unterschieds wird oftmals der Vergleich zwischen einer Zwei- und einer Ein-Euro-Münze herangezogen. Für dieses Jahr ist es tatsächlich schon der dritte von vier „Supermonden“ in Folge. Diesen Monat wird der Eindruck aufgrund seiner geringen Höhe noch verstärkt. Da es im Juli häufig gewittert, bezeichnen wir den Vollmond des Sommermonats gerne auch als „Donnermond“. Es ziert also ein „Super-Donnermond“ unseren Himmel.

Parade entlang der Planeten

Doch unser Mond hat noch mehr zu bieten. Denn im Lauf des Monats wandert er mitunter an den freisichtigen Planeten vorbei, von denen sich einige endlich wieder in der ersten Nachthälfte zeigen. Diese Begegnungen des Mondes mit den großen Planeten zählen zu den schönsten Momenten in den kurzen und hellen Julinächten. Nachdem er am 13. Juli als Supervollmond am Himmel stand, wandert unser Trabant ostwärts durch die Tierkreissternbilder Steinbock, Wassermann und Fische. Dabei zieht er von uns aus gesehen unterhalb an Saturn und Jupiter vorbei. In der Nacht vom 15. auf den 16. Juli passiert er zunächst Saturn und in der vom 18. auf den 19. Juli Jupiter. Wer gegen 2 Uhr noch wach sein sollte, kann weiter links daneben auch noch den rötlichen Mars entdecken.

Thomas Kraupe
Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht. An dieser Stelle wird er nun monatlich die Highlights am Sternenhimmel erklären, die uns erwarten.
© Wolfgang Köhler

Der abnehmende Mond steuert bis zum 21. Juli auf ihn zu. Am Morgen des 22. Juli steht seine Sichel knapp links neben Mars, der zum Monatsende bereits heller und auffälliger geworden ist. Gegen 3:30 Uhr betritt nun auch „Morgenstern“ Venus die Bühne. Am Morgen des 26. Juli zeigt sich der schlanke Mond direkt über ihr. Außer Merkur können wir nun alle freisichtigen Planeten gleichzeitig und in der richtigen Reihenfolge ihrer Sonnendistanz am Himmel beobachten: Venus im Nordosten, Mars mit unserem Erdmond im Osten, Jupiter im Südosten und Saturn im Süden.

Sternschnuppen-Feuerwerk zum Monatsende

Am 28. Juli ist Neumond, was die Beobachtung des Meteorschauers der „Südlichen Delta Aquariden“ begünstigt. Dazu kommt, dass die Nächte zum Monatsende langsam, aber merklich, wieder dunkler werden. Dennoch sollten sich interessierte einen Ort fern der Lichter der Stadt suchen und ihren Augen mindestens 20 Minuten Zeit geben, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Das Maximum des Sternschnuppenschauers erwartet uns vom 28. bis zum 31. Juli.  Nun können wir uns auf eine zunehmende Zahl von kosmischen Leuchtspuren freuen. Ihr Radiant, der Ausstrahlungspunkt, liegt östlich des Saturn im Sternbild Wassermann (Aquarius). Diesem verdanken die „Südlichen Delta Aquariden“ ihren Namen. Winzige Staubkörner aus den Schweifen von Kometen prasseln auf unsere Erdatmosphäre und verglühen hoch über unseren Köpfen. Ende Juli sind auch die ersten Partikel des Kometen Swift-Tuttle dabei, die als „Perseiden“ bekannt sind und ein Highlight des Monats August darstellen.

Nachrichtenquelle: geo.de

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