Klimakrise: Riesiger "Wärmepool" im Pazifik entdeckt

In einem Millionen Quadratkilometer großen Gebiet des Pazifiks steigen die Temperaturen dramatisch. Mit gravierdenden Folgen nicht nur für das Leben im Meer

In den Jahren 2014/15 erlebte Kalifornien eine Jahrtausend-Dürre: eine Naturkatastrophe, wie sie an der Westküste der USA seit mindestens 1200 Jahren nicht vorgekommen war. Ein Grund dafür, mutmaßten Forschende damals, könnten die gestiegenen Meerestemperaturen im Pazifik sein.

Nun hat ein Team um die Klimawissenschaftlerin Armineh Barkhordarian von der Universität Hamburg im nordöstlichen Pazifik einen riesigen Warmwasser-Pool entdeckt – der sich weiter erwärmt. Drei Millionen Quadratkilometer groß ist das Gebiet, in dem es immer wieder zu lokalen Hitzewellen kam – und weiter kommen wird, schreiben die Autor*innen der Studie, die im Fachblatt Nature Communications Earth & Environment erschien. Auch die berüchtigte marine Hitzewelle der Jahre 2014/15 zählt dazu, die unter dem Namen „Pacific Ocean Blob“ bekannt wurde. Damals brach die Produktivität des Meeres ein, es traten giftige Algenblüten auf. Zahlreiche Seevögel und Meeressäuger verendeten.

31 Hitzewellen in 20 Jahren

Im Nordosten des Pazifiks sind die Temperaturen demnach im letzten Vierteljahrhundert jährlich um 0,05 Grad angestiegen. Allein in den vergangenen 20 Jahren gab es dort 31 marine Hitzewellen. Die jüngste Hitzewelle im Gebiet des Warmwasser-Pools dauerte sogar drei Jahre an, von 2019 bis 2021. Die Wassertemperaturen stiegen auf sechs Grad Celsius über dem Normalwert. „Dieser Wärmepool wird die Wassertemperatur auch in Zukunft ansteigen lassen und so zu häufigeren und stärkeren lokalen Hitzewellen im Ozean führen“, sagt Studienleiterin Armineh Barkhordarian.Sind die Meere noch zu retten?

Die Konsequenzen der Hitze im Meer sind gravierend: „Häufigere und extremere Hitzewellen im Ozean belasten die Ökosysteme dramatisch“, sagt die Atmosphärenforscherin. Das berge nicht nur enorme Gefahren für die Biodiversität. Es könne auch dazu führen, dass in marinen Ökosystemen eine Schwelle überschritten wird, nach der eine Erholung nicht mehr möglich ist.

Ursache: eindeutig der Mensch

Als Ursache für die großvolumige Aufheizung des Meerwassers werden immer wieder auch natürliche Faktoren und Schwankungen angeführt. Solchen Behauptungen treten Barkhordarian und ihr Team mit Fakten entgegen: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hitzewelle wie die der Jahre 2019 bis 2021 auch ohne den Anstieg der Treibhausgasemissionen stattgefunden hätte, liegt demnach nur bei einem Prozent. Anders gesagt: Mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit ist der Mensch schuld.

Nachrichtenquelle: geo.de

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