Versteckter Zucker: Vorsicht Zuckerfalle: Diese Lebensmittel enthalten besonders viel davon
Nicht nur in Süßwaren und Desserts ist viel Zucker enthalten. Auch Lebensmittel, die wir nicht mit Süße in Verbindungen bringen, enthalten jede Menge davon. Wir stellen acht versteckte Zuckerfallen vor
Wer auf seine Ernährung achten und möglichst wenig Zucker zu sich nehmen möchte, greift selten zu Süßigkeiten oder Süßgebäck und gönnt sich nur ab und zu ein Dessert. Schließlich ist weit bekannt, dass solche Speisen große Mengen Zucker enthalten. Weniger bekannt ist hingegen, dass auch in vielen gängigen Lebensmitteln versteckte Zuckerfallen lauern.
In vielen Produkten, die regelmäßig im Einkaufskorb landen und die wir geschmacklich nicht sofort mit Zucker in Verbindungen bringen, ist jede Menge davon enthalten. Kräftige Gewürze, Salz und weitere Aromen schaffen es spielend, den Zucker in den Hintergrund rücken zu lassen, sodass er durch das reine Schmecken kaum wahrzunehmen ist.
Denn die Lebensmittelindustrie verwendet Zucker nicht nur zum Süßen, sondern schätzt ihn insbesondere wegen seiner weiteren Eigenschaften: Zucker ist günstig, macht haltbar, gibt Fülle, verbessert Geschmack und Konsistenz. So können Produzenten durch die Verwendung von Zucker an gesünderen, aber teureren Zutaten, sparen.
Zwar kann ein Blick auf die Zutatenliste Aufschluss über den Zuckergehalt geben, doch die Lebensmittelindustrie denkt sich immer neue Wege aus, um den Zuckergehalt zu verschleiern. Nicht immer ist dieser sofort ersichtlich.
So sind Saccharose, Dextrose, Raffinose, Glukose, Fruktosesirup, Malzextrakt und Süßmolkenpulver nur einige Beispiele für Begrifflichkeiten, die auf der Zutatenliste zwar nicht unter dem Begriff “Zucker” aufgeführt werden, aber dennoch andere Formen von Zucker beschreiben.
35 Kilogramm Zucker verbraucht der Durchschnittsdeutsche im Jahr
Die Deutschen bedienen sich den Statistiken zufolge mit etwa 35 Kilogramm im weltweiten Vergleich überdurchschnittlich am Zucker, Amerikaner schaffen sogar 59 Kilogramm jährlich – die vielen Sirup-Varianten oder Honig noch gar nicht eingerechnet. Mit Folgen: Fettleibigkeit, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nur einige Beispiele – die Wissenschaft schlägt Alarm, das Genussmittel steht in dringendem Verdacht, an der Entstehung vieler Zivilisationskrankheiten beteiligt zu sein.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt hingegen eine Tageshöchstmenge von 50 Gramm Zucker. Damit Sie beim nächsten Einkauf nicht in eine der versteckten Zuckerfallen tappen, stellen wir im Folgenden die größten und wenig bekannten unter ihnen vor.
Fruchtjoghurt und Joghurtdrinks
Wer vor dem Kühlregal steht und auf die bunten Joghurtbecher und fröhlich bedruckten Joghurt-Drinks blickt, fühlt sich gut. Der Anblick suggeriert: Hier stehen durch und durch gesunde Produkte, man darf beherzt zugreifen.
Tatsächlich aber stecken in einem kleinen Becher Fruchtjoghurt (150 Gramm) durchschnittlich sieben Stück Würfelzucker. Somit ist ein Fruchtjoghurt vielmehr eine Süßigkeit als ein gesunder Snack für zwischendurch. Wer gern Joghurt isst, sollte daher besser selbst reife Früchte pürieren und mit Naturjoghurt mischen.
Ähnlich verhält es sich mit vermeintlich gesunden Joghurtdrinks, die häufig in Geschmacksrichtungen wie Himbeere, Erdbeere oder Zitrone daherkommen. Wer für die Extraportion Kalzium gerne zum Joghurtdrink greift, erhält die Extraportion Zucker inklusive. Eine herkömmliche Flasche (500 Milliliter) enthält knapp 22 Stücke Würfelzucker.
Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät, die Zuckermenge in Rezepten von vorneherein zu reduzieren und lieber nach zu süßen. Viele Gerichte ließen sich anstelle von Zucker auch mit Vanille oder Zimt verfeinern. Laut Ökotest enthält ein selbstgemachter Joghurtdrink nur halb so viel Zucker. Eine zuckerärmere Alternative für Joghurtdrinks aus dem Supermarkt ist außerdem Ayran, ein Joghurt-Wasser-Gemisch mit Salz.
Ketchup, Grillsaucen und Dressings
Zucker versteckt sich auch in Herzhaftem, zum Beispiel in Ketchup, Grillsoßen und in Salatdressings. Neben Tomaten ist Zucker die Hauptzutat im handelsüblichen Ketchup. Je nach Sorte und Hersteller stecken in einer Flasche (1 Liter) bis zu 90 Stück Würfelzucker – da wundert es nicht, dass viele Kinder so gerne Nudeln mit Ketchup essen.
Auch einige Grillsaucen, allen voran die Barbecuesaucen, enthalten oft große Mengen Zucker. Im Rahmen eines Marktchecks hatte die Verbraucherzentrale Bremen im vergangenen Jahr 46 Grillsaucen unter die Lupe genommen (Test Sommer 2021). Der Spitzenreiter unter den getesteten Grillsaucen wies ganze 40,5 Gramm Zucker in 100 Gramm auf, manche Süßigkeiten enthalten ähnliche Mengen.
Auch in fertigen Salatdressings wird mit Zucker nicht gespart. Je nach Hersteller bestehen sie zu zehn bis zwanzig Prozent aus Zucker. Pro Portion (entspricht etwa 30 Millilitern) kann man also mit ein bis zwei Stücken Würfelzucker rechnen.
Herings- und Krautsalat
Eine weitere versteckte Zuckerfalle sind Herings- und Krautsalate. Was Zucker in solchen Salaten zu suchen hat, ist eine berechtigte Frage. Tatsache ist, dass in den meisten gängigen Heringssalaten im Supermarkt jede Menge davon enthalten ist – durchschnittlich drei Stück Würfelzucker pro Portion.
Bei Krautsalaten zeigt sich ein ähnliches Bild, besonders beim beliebten Weißkrautsalat, der wunderbar zu deftigem Grillfleisch, Gyros oder Burgern passt. Pro Portion (150 Gramm) stecken umgerechnet 5 Stücke Würfelzucker. Wer das vermeiden möchte, bereitet seinen Salat lieber selbst zu. Wenn das nicht geht, lohnt ein Produktvergleich, denn die Rezepturen schwanken von Marke zu Marke.
Zwieback
Ebenfalls eine Zuckerbombe, die nicht jede*r auf dem Zettel hat, ist Zwieback. Zwar schmecken die brotähnlichen Scheiben leicht süßlich, doch dass in zehn Zwieback rund fünf Stück Würfelzucker verarbeitet sind, ahnt man nicht unbedingt. Wer trotzdem nicht auf Zwieback verzichten möchte, kann nach den extra ungezuckerten Varianten Ausschau halten.
Nachrichtenquelle: geo.de
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