Vegane Ernährung: Zusatzstoff E471: Warum in Backwaren Schwein stecken kann

Bei der Herstellung von Lebensmitteln wird oft der Zusatzstoff E471 genutzt, sogenannte Mono- und Diglyceride. Er kommt hauptsächlich als Emulgator zum Einsatz, zum Beispiel bei Backwaren. Was viele jedoch nicht wissen: E471 wird teilweise aus tierischen Fetten gewonnen. Für Veganerinnen und Vegetarier ist das ein Problem

Brot und Brötchen, Schnellkochreis, Marmelade – viele Menschen, die auf eine vegetarische oder vegane Ernährung setzen, würde diese typischen Lebensmittel ohne großes Zögern in ihren Einkaufswagen packen. Tatsächlich aber sind solche Produkte nicht immer frei von tierischen Inhaltsstoffen. Grund ist der Zusatzstoff E471.

Unter dem Kürzel E471 werden in der Lebensmittelindustrie die Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren zusammengefasst. Diese Stoffe kommen hauptsächlich als Emulgatoren in Lebensmitteln zum Einsatz, sie wirken also unterstützend, um fetthaltige und wässrige Bestandteile miteinander zu verbinden.

Die Zugabe von E471 sorgt außerdem dafür, dass Lebensmittel länger haltbar bleiben. Als Zutat in Backwaren sorgt der Zusatzstoff für eine feinere Krumenstruktur und bewirkt, dass Brot und Brötchen nicht so schnell austrocknen. Die entschäumenden Eigenschaften der Mono- und Diglyceride werden auch für die Produktion von Marmeladen und Gelees genutzt.

Zusatzstoff E471 wird künstlich hergestellt

Mono- und Diglyceride sind natürlich vorkommende Fettsäuren, für die Lebensmittelproduktion werden sie allerdings in chemischen Verfahren hergestellt. Größtenteils wird der Zusatzstoff E471 aus den pflanzlichen Fetten von Sojabohnen produziert. Es ist jedoch auch üblich, tierische Fette wie Schweineschmalz, Rinder- oder Milchfett für die Herstellung zu nutzen.

Brauchen wir Tierischesfür unsere Gesundheit?

In den folgenden Lebensmittelgruppen findet sich besonders häufig der Zusatzstoff E471:

  • Brot, Backwaren und Süßgebäck
  • Marmelade, Konfitüre und Gelee
  • Schnellkochreis
  • Sahneerzeugnisse
  • Schokoladenerzeugnisse
  • Fertigprodukte, wie z.B. Kartoffelpüree
  • Wurstwaren

E471 ist ohne eine Höchstmengenbeschränkung in Lebensmitteln als Zusatzstoff zugelassen. Er darf allerdings nicht in beliebiger Menge einem Produkt hinzugefügt werden, sondern nur in dem Maße, wie es für die gewünschte Wirkung tatsächlich notwendig ist.

Unbehandelte Lebensmittel und Produkte, die nicht verändert werden sollen, sind von der Zugabe von E471 ausgenommen. In Bio-Lebensmitteln ist E471 daher nicht zugelassen. Wer also ausschließlich Bio-Produkte kauft, kann davon ausgehen, dass weder E471 noch weitere Zusatzstoffe enthalten sind.

Vegetarier und Veganerinnen müssen genau hinschauen

Für Vegetarier und Veganerinnen ist es trotzdem nicht immer ganz leicht, herauszubekommen, ob ein Produkt nun ganz frei von tierischen Inhaltsstoffen ist oder nicht. Ein Blick auf die Zutatenliste des Etiketts verrät, ob Mono- und Diglyceride enthalten sind. Entweder ist die entsprechende E-Nummer angegeben, oder aber auf die „Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren“ wird in ausgeschriebener Form hingewiesen.

Diese Produkte sind nicht vegan (16227)

Ob diese nun aber auf Basis pflanzlicher Fette oder tierischer Fette hergestellt wurden, lässt sich daraus noch nicht erkennen. Es sei denn, es wird in der Zutatenliste ausdrücklich auf die pflanzlichen Bestandteile hingewiesen.

Ist ein Produkt mit einem Vegan-Siegel gekennzeichnet und enthält es den Hinweis auf E471, so können Verbraucherinnen und Verbraucher davon ausgehen, dass der Zusatzstoff aus pflanzlichen Fetten gewonnen wurde.

Nachrichtenquelle: geo.de

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