Pflanzenkunde: Wie giftig ist der Krokus?

Der Krokus verschönert im Frühling und Herbst mit bunten Farbtupfern die Gärten, Parks und Grünflächen. Die Pflanze zählt zu den beliebtesten Frühblühern, doch ihr wird auch nachgesagt, giftig zu sein. Wie gefährlich ist der Krokus für Kleinkinder und Haustiere?

Kaum neigt sich der Winter dem Ende zu und die Sonne scheint immer häufiger, ist er auch schon da: der Krokus. In leuchtenden Farben bevölkert er im Frühjahr Verkehrsinseln und Grünstreifen, zeigt sich in Parks und Gärten und verwandelt eintönige Rasenflächen für einige Wochen in prächtige Blütenteppiche.

Besonders zu Frühlingsbeginn dient der Krokus Honigbienen und anderen Insekten als wichtige Nahrungsquelle. Völkerbildende Arten wie Hummeln sind auf Frühblüher wie den Krokus angewiesen, Nektar und Pollen sind für die Tiere überlebenswichtig. Dennoch gibt es einen Haken: der Krokus hat den Ruf, giftig zu sein. Stellt die beliebte Frühlingspflanze für Kleinkinder und Haustiere wie Hund, Katze und Kaninchen also eine Gefahr dar?

Der Frühlings-Krokus enthält Picrocrocin

Frühlings-Krokusse, wissenschaftlich Crocus vernus, sowie seine Unterart Crocus albiflorus breiten ab März ihre Blütenblätter aus. Neben der wichtigen Nahrung für die Insekten enthalten Blüten und Blätter jedoch auch den sekundären Pflanzenstoff Picrocrocin. Besonders viel davon ist in der Krokus-Knolle enthalten.

Ein Verzehr geringer Mengen ist für den Menschen unbedenklich, in größeren Mengen aber führt der Verzehr von Picrocrocin zu Unverträglichkeiten. Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind die Folge.

Vorsicht bei Kleinkindern

Bei Kleinkindern können nach einem übermäßigen Verzehr ebenfalls leichte Vergiftungserscheinungen auftreten. Der Wirkstoff ist aber nicht lebensgefährlich. Im Fall der Fälle sollten Eltern ihrem Kind viel klares Wasser zu trinken geben und vorsichtshalber die Kinderarztpraxis oder die Giftnotrufzentrale informieren.

Der bittere Geschmack des Krokus sollte die meisten Menschen allerdings davon abhalten, relevante Mengen zu sich zu nehmen, weshalb die Giftinformationszentrale den Frühjahrs-Krokus auch als harmlos bis „gering giftig“ einstuft.

Erkennen Sie diese Frühjahrsblüher? (22777)

Der Krokus ist für Katze, Kaninchen & Co. hochgiftig

Bei Haustieren ist die Lage hingegen eine ganz andere. Vor neugierigen Tieren, die gerne an Grünzeug knabbern, sollten Krokusse besser ferngehalten werden.

Besonders Nagetiere wie Kaninchen und Meerschweinchen sind stark gefährdet, für sie ist Picrocrocin hochgiftig und der Verzehr von Krokussen und Krokus-Knollen kann einen qualvollen Tod bedeuten. Außengehege sollte daher unbedingt frei von den Pflanzen sein.

Für Hunde und Katzen, aber auch Pferde, ist Picrocrocin ebenfalls unverträglich. Der Bitterstoff kann bei den Tieren zu ernstzunehmenden Vergiftungserscheinungen führen. Bei trächtigen Tieren können durch den Verzehr sogar vorzeitige Wehen ausgelöst werden.

Giftigster Vertreter ist der Safran-Korkus

Bei den Herbst-Krokussen finden sich ebenfalls giftige Arten, besonders hervorzuheben ist der Safran-Krokus (wissenschaftlich Crocus sativus). Seine Knollen und Narbenschenkel gelten als giftig. Außerdem enthält die Knolle von Crocus SativusSteroidsaponine, welche in höherer Konzentration bei Mensch und Tier schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen können. Es zeigen sich Symptome wie Blutungen, Brechdurchfall, Krampfanfälle und Schwindel.

Allerdings wird der Safran-Krokus, aus dessen Staubfäden das berühmte orientalische Küchengewürz gewonnen wird, vornehmlich zur Safranproduktion angepflanzt. Die Pflanze ist daher eher selten im Ziergarten anzutreffen und führt deshalb nur selten zu realen Vergiftungen.

Giftiger Krokus-Zwilling: Von der Herbstzeitlosen besser die Finger lassen

Auch wenn vom normalen Krokus daher nur eine geringe Gefahr für den Menschen ausgeht, so sollte man bei seinem giftigen Zwilling umso vorsichtiger sein: Keinesfalls verwechseln sollte man den Krokus nämlich mit der giftigen Herbstzeitlosen, wissenschaftlich Colchicum autumnale. Denn dann wird es wirklich gefährlich.

Herbstzeitlose mit lila Blüten
Die Herbstzeitlose sieht dem Krokus zum Verwechseln ähnlich
© alexmak – Adobe Stock

Der Herbst-Krokus und die Herbstzeitlose sehen sich nicht nur erstaunlich ähnlich, sondern öffnen auch zur gleichen Zeit – zwischen August und November – ihre Blüten. Die prächtig leuchtende Blütenpracht der Herbstzeitlosen lässt beinahe ihren hohen Giftgehalt vergessen, dabei gilt die krokusähnliche Zwiebelblume als eine der giftigsten einheimischen Grünlandpflanzen.

Tatsächlich ist die Pflanze für Mensch und Tier hochgefährlich, schon der Verzehr kleiner Mengen kann tödlich enden. Alle Pflanzenteile enthalten das hoch toxische Alkaloid Colchicin, welches bereits in geringen Mengen heftige Vergiftungserscheinungen auslöst.

Um sie vom Krokus unterscheiden zu können, sollte man sich zwei Unterscheidungsmerkmale merken: Die Herbstzeitlose verfügt über sechs Staubblätter, der Krokus nur über drei. Blühen die Pflanzen, lassen sie sich also mit einem genauen Blick gut unterscheiden. Außerdem sind die Zwiebelknollen der Herbstzeitlosen mehr als doppelt so groß wie Krokus-Zwiebeln.

Nachrichtenquelle: geo.de

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