Astro-Highlights: Zartes "Zodiakallicht" am abendlichen Februarhimmel

Der Abendhimmel im Februar bietet die beste Gelegenheit des Jahres, das sanfte Leuchten des „Zodiakallicht“ zu entdecken. In Kooperation mit dem Planetarium Hamburg erklärt uns Prof. Thomas W. Kraupe, Astrophysiker und Direktor des Sternentheaters, regelmäßig astronomische Höhepunkte am Firmament

Wer an einem klaren Februarabend in den Himmel schaut, entdeckt vielleicht ein diffuses, kegelförmiges Leuchten. Bei optimalen Bedingungen ist es etwa so hell wie das Band der Milchstraße. Es handelt sich aber nicht um das Licht ferner Sterne, das wir da sehen. Vielmehr sind es die staubigen Überreste längst „toter“ Kometen, von denen das Sonnenlicht reflektiert. Wir nennen dieses kosmische Phänomen „Zodiakallicht“ oder auch „Tierkreislicht“.

Wie der Name schon vermuten lässt, steht die Leuchterscheinung in Verbindung zum Tierkreis. Dessen zwölf Sternbilder markieren die Ekliptik, also die Planetenebene, auf der sich die Erde und die anderen Planeten um die Sonne drehen. Die Milliarden von Staubteilchen, die das „Zodiakallicht“ verursachen, befinden sich allerdings nur optisch in oder zumindest nahe des Tierkreises. Ein wirklicher Zusammenhang zu den fernen Sternen unserer Galaxie besteht nicht. Denn das „Zodiakallicht“ ist ein Phänomen innerhalb unseres Sonnensystems. Sein zartes Leuchten scheint kegelförmig entlang der Ekliptik aufzuragen – vom Sternbild Fische über den Widder in Richtung Stier.

Thomas Kraupe
Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht. An dieser Stelle wird er nun monatlich die Highlights am Sternenhimmel erklären, die uns erwarten.
© Wolfgang Köhler

Am abendlichen Februarhimmel ragt der Tierkreis besonders steil am Westhorizont empor. Daher haben wir in unseren Breitengraden jetzt die beste Gelegenheit, das kegelförmige Leuchten am Ende der Abenddämmerung zu entdecken – und das mit bloßem Auge. Interessierte suchen sich einen Ort abseits aller störender Lichter der Stadt, an dem der westliche Himmel sehr dunkel ist. Wer sich in höheren Lagen, etwa in den Alpen, befindet, ist klar im Vorteil. Denn die dortigen Beobachterinnen und Beobachter haben das Streulicht der unteren, staubbeladenen Atmosphäre der Erde unter sich.

Doch auch der helle Mond kann die Sichtung des Phänomens stören. Der Blick zum Himmel lohnt sich daher vor allem ab dem 20. Februar, wenn der Mond seinen Abschied vom Abendhimmel genommen hat. Bei klaren Bedingungen zeigt sich das „Zodiakallicht“ etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang.

Strahlender Auftritt von Venus und Mond

Doch auch zum Monatsende lohnt sich der Blick in den frühen Morgenhimmel. Denn dann gesellt sich die immer dünner werdende Mondsichel zu Venus. Unser Trabant zieht vom 26. bis 28. Februar in der Morgendämmerung an Venus und anderen Planeten vorbei. Während Letztere nur schwer zu erkennen sind, leuchten Venus und Mond so hell, dass sie nicht zu übersehen sind. Der glanzvolle Morgenstern bleibt für geübte Beobachterinnen und Beobachter selbst in der Morgendämmerung und sogar bis nach Sonnenaufgang erkennbar.

Nachrichtenquelle: geo.de

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