Astro-Highlights im November: Abendliche Höhepunkte am Firmament: ISS und "Abendstern" Venus

In Kooperation mit dem Planetarium Hamburg stellt dessen Direktor Prof. Thomas W. Kraupe bei uns jeden Monat die Highlights am Sternenhimmel vor. Im November ist dies die Internationale Raumstation ISS, die ihre Bahnen über das abendliche Firmament zieht. Ein weiteres Glanzlicht ist „Abendstern“ Venus – und das in prominenter Begleitung.

Mehrmals wurde sein Start bereits verschoben, in der Nacht vom 10. auf den 11. November soll es nun endlich losgehen: Mit Matthias Maurer reist erstmals seit drei Jahren wieder ein deutscher Astronaut ins All. Sein Ziel ist die Internationale Raumstation (ISS). Nach geglücktem Manöver können Interessierte ihn und seine internationalen Kolleginnen und Kollegen auf der ISS regelmäßig am Firmament beobachten – als hellen „Wanderstern“.

Die ISS umrundet die Erde alle 93 Minuten in rund 400 Kilometern Höhe. Sobald sie ihre Bahn dabei über Mitteleuropa führt, ist sie gut mit bloßem Auge für uns zu sehen. Allerdings nur, wenn dies nahe der Abend- oder Morgendämmerung geschieht. In der letzten Novemberwoche lassen sich zwischen 17 und 19:30 Uhr gleich zwei aufeinander folgende Überflüge beobachten. Die ISS steigt vom Südwesthorizont auf und taucht bereits zwei bis drei Minuten später wieder in den Erdschatten ein.

Besonders hell und hoch leuchtet sie am Abend des 27. Novembers von 18.34 Uhr bis 18:36 Uhr. Weitere Termine können auf der Webseite des Planetariums Hamburg eingesehen und heruntergeladen werden.

Thomas Kraupe
Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht. An dieser Stelle wird er nun monatlich die Highlights am Sternenhimmel erklären, die uns erwarten.
© Wolfgang Köhler

„Abendstern“ in der Dämmerung

Im November geht die Sonne bereits vor 17 Uhr unter – die Abenddämmerung beginnt. Etwa eine halbe Stunde danach leuchtet der helle „Abendstern“ Venus am Südwesthorizont. Weiter südlich und mehr als doppelt so hoch wie Venus erscheint ein zweiter Lichtpunkt auf. Es ist der Riesenplanet Jupiter.

Obwohl Venus zwölfmal kleiner ist als Jupiter, erscheint unser Nachbarplanet uns aufgrund seiner Nähe zur Erde und zur Sonne viel heller als der Gasgigant. Gleichzeitig reflektiert Venus dichte Wolkenhülle einen Großteil des einfallenden Sonnenlichts. So kann sich der „Abendstern“ gegen die Abenddämmerung behaupten, obwohl er gerade für uns Bewohner der Nordhalbkugel der Erde extrem niedrig im südlichsten Tierkreissternbild Schütze seine Bahn zieht.

Doch auch Jupiter ist nicht zu übersehen. Gemeinsam mit unserem Mond sind Venus und Jupiter die hellsten „Gestirne“ am Firmament. Noch bis zum 12. November bietet uns das auffällige Trio in den unterschiedlichsten Formationen einen besonders schönen Anblick. Dabei werden die Planeten außerdem von dem lichtschwächeren Saturn begleitet und unser Mond wandelt sich von einer Sichel zum Halbmond.

Auch am 12. November können wir noch ein „Dreigestirn“ aus Mond, Jupiter und Saturn betrachten, das am Südwesthorizont durch den hellen „Abendstern“ flankiert wird. Leider ist dies ein sehr flüchtiges Erlebnis. Denn Venus sinkt bereits bei Dämmerungsende unter den Horizont und auch Saturn entzieht sich schon bald unseren Augen. Einzig Jupiter erstrahlt noch bis gegen 23 Uhr. Anschließend ist mit bloßem Auge kein Planet mehr am Nachthimmel zu erkennen.

Nachrichtenquelle: geo.de

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