Highlights am Sternenhimmel: Herbstliches Sternschnuppen-Spektakel: die Orioniden

Wie schon der Sommer hält auch der Herbst besondere kosmische „Highlights“ bereit: die Leuchtspuren der Orioniden. In Kooperation mit dem Planetarium Hamburg erklärt uns Prof. Thomas W. Kraupe, Astrophysiker und Direktor des Sternentheaters, regelmäßig die astronomischen Höhepunkte des Monats

Bei seinem Rundlauf um die Sonne passiert unser Planet alljährlich im Oktober die Bahn des Halleyschen Kometen. Dabei prallen winzige Splitter dieses „schmutzigen Schneeballs“ auf die Erdatmosphäre und verglühen in einem leuchtenden Schlauch aus ionisierter Luft. Von Anfang Oktober bis in den November hinein haben wir also die Chance, kosmische Leuchtspuren am Himmel zu entdecken.

Ihr Maximum erreichen die Sternschnuppen in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober. Leider stört dann der helle Vollmond unsere Beobachtungen. Wer ein wenig Geduld mitbringt und sich möglichst einen Ort fern irdischer Lichter sucht, hat dennoch die Gelegenheit, einige ganz helle Sternschnuppen zu erspähen. Ihren Namen verdanken sie dem Sternbild Orion, von dem sie auszugehen scheinen. Komet Halley selbst wird erst wieder im Jahre 2061 in Erdnähe gelangen.

Strahlender „Abendstern“ in der Dämmerung

Wer gegen Ende des Monats in der Abenddämmerung nach Südwesten schaut, erblickt dort rund eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang den hellen „Abendstern“. Bei ihm handelt es sich allerdings um keinen Fixstern, sondern um unseren Nachbarplaneten Venus.

Thomas Kraupe
Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht.
© Wolfgang Köhler

Bei ihrer Reise um die Sonne überholt Venus die Erde auf ihrer schnelleren Innenbahn. Findet eine solche Annäherung östlich von der Sonne statt, präsentiert sie sich wie aktuell als „Abendstern“ an unserem Himmel. Wenn sie sich anschließend wieder entfernt, steht sie westlich von der Sonne und wir sehen sie als „Morgenstern“.

Am 29. Oktober erreicht Venus mit 47 Grad ihren größten östlichen Winkelabstand von der Sonne. Da sie sich weit südlicher als die Sonne im Tierkreis bewegt, kann sie dies aber leider nicht in eine längere Sichtbarkeit ummünzen. Dennoch gelingt ihr ein besonders strahlender Auftritt, denn sie rückt von 132 auf 98 Millionen Kilometer deutlich näher an unsere Erde heran. So steht sie zwar nicht länger, dafür aber deutlich heller am Firmament. Trotz ihrer horizontnahen Stellung ist sie kurz nach Sonnenuntergang mindestens eine halbe Stunde nicht zu übersehen.

Nachrichtenquelle: geo.de

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