Maronen: Schätze des Waldes: Wie Sie Esskastanien finden und zubereiten

Wenn der Herbst Einzug hält, füllen sich die Jackentaschen wie von Zauberhand mit allerlei Fundstücken aus dem Wald. Kastanien sind besonders beliebt, nicht nur bei Kindern. Wer die essbaren Nussfrüchte sammelt, kann daraus allerhand Köstlichkeiten zaubern. Wie sich Esskastanien zubereiten lassen und wo sie zu finden sind

Herbstzeit ist Esskastanienzeit. Ab Ende September machen sich viele Liebhaberinnen und Liebhaber der Baumfrüchte mit dem nussigen, leicht süßlichen Geschmack auf die Suche nach den besten Fundplätzen.

Die meisten kennen die Früchte der Edelkastanie unter dem Namen Maroni, die auf Jahrmärkten oder ähnlichen Herbst-Veranstaltungen eine beliebte Spezialität sind. Genau genommen ist die Marone eine weiter gezüchtete Form der gewöhnlichen Esskastanie und hat ein noch intensiveres, süßliches Aroma.

Beim Sammeln im Wald sollte man Esskastanien allerdings nicht mit den Früchten der Rosskastanie verwechseln – diese Kastaniensorte ist nämlich leicht giftig. Sie schmeckt bitter und kann durch Verzehr zu einem verdorbenen Magen führen. Besonders bei Kindern, die die häufig vorkommenden Rosskastanien gern zum Basteln nutzen, sollten Eltern ein wachsames Auge haben.

Rosskastanien und Esskastanien lassen sich gut unterscheiden

Wer sich im Herbst auf die Suche nach herabgefallenen Maronen macht und sichergehen möchte, dass nicht aus Versehen doch die falsche Kastaniensorte im Korb landet, merkt sich am besten ein paar eindeutige Unterscheidungs-Merkmale:

  • Die Blätter: Die Blätter der Rosskastanie setzen sich aus fünf kleineren Einzelblättern zusammen, die an Buchenblätter erinnern.
    Die Blätter der Edelkastanie hängen hingegen einzeln an den Ästen und haben kleine, spitze Stacheln am Rand.
  • Die Form der Früchte: Die Früchte der Rosskastanie sind kugelig bis birnenförmig, die Maronen der Edelkastanie sind eher flach und spitz zulaufend.

Rosskastanien und Esskastanien
Rosskastanien (links) und Esskastanien (rechts) lassen sich äußerlich gut unterscheiden
© links: Sonja Calovini – Adobe Stock / rechts: Andreas Weitzmann – Shutterstock

  • Die Fruchthülle: Die Früchte der Rosskastanie werden von einer harten, stacheligen Fruchthülle geschützt. Die Fruchthülle der Maronen besteht ebenfalls aus vielen Stacheln, diese sind allerdings viel weicher und dichter.
  • Die Frucht: In der Fruchthülle von Rosskastanien befindet fast immer nur eine einzelne Frucht, während bei Esskastanien bis zu drei essbare Kastanien in der Schale enthalten sein können.

Esskastanien zubereiten: Kochen, rösten, braten

Zum Verfeinern von Nudelgerichten, in der Suppe oder im Grünkohl-Salat – bei der Zubereitung von Esskastanien sind in der Küche kaum Grenzen gesetzt. Erlaubt ist alles, was schmeckt! Maronen harmonieren beispielsweise hervorragend mit Wild und Geflügel, aber auch mit vegetarischen Gerichten. In Süßspeisen passt ihr Aroma gut zu fruchtigen Komponenten wie Apfel oder Orange.

Je nach Art der Zubereitung müssen die Esskastanien allerdings unterschiedlich vorbereitet werden. Wir geben einen Überblick und liefern dazu Tipps für leckere Esskastanien-Rezepte unserer Kolleginnen und Kollegen von „Essen & Trinken“.

Maronen im Backofen rösten

Die klassische Art, Esskastanien zuzubereiten, ist das Rösten im Backofen. Durch die Röstung entfaltet sich der für Esskastanien unverwechselbare süßlich-nussige Geschmack und sorgt so für ein echtes Weihnachtsmarkt-Gefühl.

Zunächst werden die kleinen Spitzen der Maronen mit einer Schere entfernt. Anschließend wird die Schale an der dicken Seite mit einem scharfen Küchenmesser kreuzweise eingeschnitten. Dabei macht es gar nichts, falls das Fruchtfleisch dabei mit eingeschnitten wird. Wichtig ist, dass die Schale wirklich durchtrennt ist, damit die Maronen durch die Hitze im Ofen nicht aufplatzen. Nun können die Esskastanien mit der eingeschnittenen Seite nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gelegt und für etwa 20 Minuten bei 175 Grad Umluft in den Backofen gegeben werden.

Geröstete Esskastanien in einer Papiertüte
Der Klassiker auf dem Weihnachtsmarkt: frisch geröstete Esskastanien aus dem Ofen
© Karl Allgaeuer – Shutterstock

Sobald die Esskastanien sich dunkel färben und die Einschnitte sich weit geöffnet haben, können sie vom Blech genommen und geschält werden. Danach lassen sie sich mit ein paar Gewürzen als Snack direkt verzehren oder weiterverarbeiten – zum Beispiel in einem Salat mit Kürbis-Vinaigrette.

Tipp: Es empfiehlt sich, bei der Röstung eine feuerfeste Schale mit etwas Wasser in den Ofen zu stellen – so trocknen die Maronen beim Rösten nicht aus und das Schälen fällt leichter.

Maronen im Topf kochen

Wer Maronen zu Püree oder Suppe weiterverarbeiten möchte, kocht die Esskastanien im Vorfeld. Dazu werden die Maronen, genau wie beim Rösten, zunächst kreuzweise eingeschnitten, wobei der Einschnitt bis an das Fruchtfleisch reichen sollte. Danach lässt man die Esskastanien in leicht gesalzenem Wasser für etwa 15 bis 20 Minuten kochen. Die Maronen sollten während des Kochens vollständig mit Wasser bedeckt sein. Wenn die Schale an den Einschnitten aufgeplatzt ist, sind die Esskastanien bereit zum Schälen.

Danach lassen sich die Esskastanien weiterverarbeiten – zum Beispiel zu Maronen-Kartoffel-Suppe oder Winterwurzelsuppe mit Thymian.

Esskastanien in der Pfanne braten

Eine dritte Methode, um Esskastanien zu verarbeiten, ist das Braten in der Pfanne. Auch hier werden zunächst die spitzen Pinsel der Maronen abgeschnitten und die Schale mit einem scharfen Messer kreuzförmig eingeschnitten. Dann werden die Esskastanien ohne Öl direkt in eine heiße Pfanne gegeben und bei niedriger Hitze und unter Schwenken einige Minuten lang gebraten. Wenn sich die kreuzförmigen Einschnitte der Maronen öffnen, sind sie fertig. Beliebt ist übrigens auch das gleichzeitige Karamellisieren von Maronen mit Zucker – zum Beispiel für Fettuccine mit Kürbis und Maronen.

Ob gekocht, geröstet oder gebraten – Maronen sind im Herbst ein gesunder Snack. Die Esskastanien enthalten pro 100 Gramm nur zwei Gramm Fett und dazu viel Vitamin B6. Auch nennenswerte Mengen an Kalium, Calcium, Eisen und Magnesium sind in ihnen enthalten. Grund genug also, Maronen im September und Oktober in den Speiseplan zu integrieren!

Nachrichtenquelle: geo.de

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