Pilzsaison: Experten warnen: Beim Bestimmen von Pilzen sollte man Apps nicht blind vertrauen

Champignon oder Knollenblätterpilz? Wer sich mit Pilzen nicht gut auskennt, sollte sich nicht auf die Bestimmung per Internet oder App verlassen, rät das Giftinformationszentrum-Nord

Das Jahr 2021 verspricht ein gutes Pilzjahr zu werden. Und die Saison geht jetzt erst richtig los. Doch Pilzfreunde sollten trotz des reichen Angebots vorsichtig sein, denn jedes Jahr kommt es zu Vergiftungen. Besonders Neulinge sollten sich nicht allein auf die Bestimmung mit Handy-Apps oder auf die Ergebnisse von Internet-Suchen verlassen.

Darauf weist jetzt das Giftinformationszentrum Nord (GIZ) hin. Die Beratungsstelle der Universitätsmedizin Göttingen erhält derzeit aus den nördlichen Bundesländern wieder vermehrt Anfragen von besorgten oder erkrankten Pilzsammlerinnen und -sammlern.

Bislang gebe es zwar keine Toten zu beklagen, sagt GIZ-Leiter Andreas Schaper. Doch vor allem Vergiftungen mit Knollenblätterpilzen seien häufig. Das Gift des Pilzes kann die Leber zerstören und zum Tod führen.

Gefährliche Doppelgänger

Besonders tückisch sind essbare und giftige Arten, die sich ähneln. So verwechseln vor allem aus dem Ausland zugezogene Menschen oft Pilze, die sie aus ihrer Heimat kennen, mit giftigen Doppelgängern, die hierzulande wachsen. Vor dem Pilzesammeln sei es deshalb wichtig, sich umfassend zu schulen. „Im Zweifel gesammelte Pilze besser nicht essen“, rät Schaper.Beliebte Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger – so erkennen Sie sie richtig (19682)

Auf ihrer Internetseite gibt die GIZ Warnhinweise für Pilzsammler: Nach Möglichkeit sollten besonders unkundige Sammlerinnen und Sammler sich vor der Pilzsuche beraten lassen, etwa durch die örtliche Verbraucherberatung oder eine Pilzsachverständige oder einen Sachverständigen. Wer mit einem vollen Korb aus dem Wald kommt, sollte seinen Fund zur Sicherheit einem oder einer Expertin vorlegen. Eine Liste mit regionalen Pilzsachverständigen stellt die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) online bereit.

Der Beratungsstelle des GIZ werden jedes Jahr rund 1000 Fälle von Pilzvergiftungen, darunter auch Verdachtsfälle, gemeldet. Ein Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollte immer ernst genommen werden, rät das GIZ. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Lebensmittelvergiftung: Es kann zu Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Übelkeit, aber auch zu Bewusstseinsstörungen, Angstattacken, Schwindel, Herzrasen und Atembeschwerden kommen. In diesen Fällen sollte man grundsätzlich ärztliche Hilfe suchen oder den Notarzt rufen.

Nachrichtenquelle: geo.de

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