Nachhaltige Kopfpflege: Kokosöl, Honig, Heilerde: Wie selbstgemachte Haarkuren das Haar pflegen

Zu viel Sonne, heißes Wasser, Fönhitze, Stylingprodukte – strapaziertes Haar entsteht im Alltag schnell und ist kein Ausnahmefall, sondern die Regel. Wer seinen Haaren etwas Gutes tun will, gönnt ihnen regelmäßig eine Kur. Wie Sie eine Haarkur selber machen und was es dabei zu beachten gibt, lesen Sie hier

Selbstgemachte Haarkuren sind nicht nur im Trend, sondern kommen ohne schädliche Chemie wie Silikon oder Parabene aus. Noch dazu sind sie gesund für den wohl gehüteten Kopfschmuck. Denn das Haar benötigt eine regelmäßige Pflege, um stark, glänzend und gesund zu bleiben.

Trockene Haare mit Spliss sind beispielsweise ein weit verbreitetes Problem. Dabei bricht strapaziertes Haar an den Spitzen auf und reißt – manchmal sogar bis zur Haarwurzel.

Haarkur hilft gegen Spliss und strapaziertes Haar

Dagegen kann eine Haarmaske oder eine Haarkur helfen. Die Zutaten für wohltuende Haarkuren sind einfach und wer eine Haarkur selber machen will, kann das im Handumdrehen tun. Am besten achten Sie darauf, dass die verwendeten Produkte Bioqualität haben, um unnötige Schadstoffe in Ihrer Haarkur zu vermeiden.

Für strohige, trockene Haare wäre das zum Beispiel eine Haarkur mit viel Feuchtigkeit aus Avocado und Olivenöl. Was Sie dafür brauchen ist lediglich

  • 1 reife Avocado
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1 EL Olivenöl

Dafür schneiden Sie die Avocado vorsichtig mit einem scharfen Messer in zwei Hälften und entfernen den hölzernen Kern mit einem Löffel. Das weiche Fruchtfleisch lösen Sie mit dem Löffel von der Hülle, geben es in eine Schale und zerdrücken es mit einer Gabel. Nun geben Sie das Olivenöl und den Zitronensaft dazu und verrühren die Masse.

Kopfhaut bleibt Avocado-freie Zone

Anschließend massieren Sie die Haarkur aus Avocado und Olivenöl in die Haare und die trockenen Spitzen ein. Die Kopfhaut ist nicht Teil der Massage, da die Kur ja für die Haare bestimmt ist. Wickeln Sie Ihre Haare einfach in ein Handtuch ein. Sie sollten die Haarkur gut 30 Minuten einwirken lassen. Anschließend können Sie die Haarmaske problemlos mit lauwarmem Wasser ausspülen – nehmen Sie aber kein heißes Wasser. Das schadet den Haaren.

Haarmaske mit Kokosöl und Olivenöl sorgt für Feuchtigkeit

Eine andere Variante für trockenes Haar ist der Feuchtigkeits-Booster mit gleich zwei Ölarten: Kokosöl und Olivenöl. Hier wird in der Regel von einer Haarmaske gesprochen. Der Ölanteil ist höher als bei einer Haarkur und es sind keine festen Zutaten vorhanden. Hierfür benötigen Sie

  • 1 EL Bio-Kokosöl
  • 2 EL Olivenöl
  • Auf Wunsch: 2 TL Bio-Honig (Pollenart nach Vorliebe)

Für diese Haarmaske schmelzen Sie das Kokosöl behutsam in einer Schale im Wasserbad. Durch den niedrigen Schmelzpunkt von nur 24 Grad geht das meist sehr schnell.

Haarmaske 30 Minuten einwirken lassen

Rühren Sie dann den Honig in das warme Kokosöl mit ein, wenn Sie einen glänzenden Effekt für Ihr Haar haben wollen. Danach kommt das Olivenöl dazu.

Junge Frau trägt vor einem Spiegel eine Ölmaske auf das Haar auf
Haarmasken mit Öl-Anteil sind ein Feuchtigkeitsbooster für das Haar. Wer zu fettigem Haar neigt, sollte auf Öl aber verzichten
© Maryna Pleshkun – Shutterstock

Verteilen Sie die Ölkreation anschließend gleichmäßig im Haar und lassen Sie alles gut 30 Minuten einwirken. Mit ein ganz wenig Shampoo und lauwarmem Wasser können Sie die Haarmaske anschließend ausspülen. Danach das Haar an der Luft trocknen lassen.

Einfache Zutaten pflegen Haare über Nacht

Wer eher das Gefühl hat, die Haare sind glanzlos oder fühlen sich struppig an, der kann gut auf eine Haarkur mit Kokosöl und Banane zurückgreifen. Nächtliche Akrobatik jeglicher Form ist dann allerdings gestrichen, weil diese Haarkur über Nacht im Haar einwirken sollte. Dafür brauchen Sie:

  • 2 EL Kokosöl
  • 4 EL Kamillentee
  • ½ pürierte Banane

Zerdrücken Sie die Banane mit einer Gabel in einer Schale. Erwärmen Sie das Kokosöl im Wasserbad. Dann geben Sie das flüssige Kokosöl und den Kamillentee in die Schale mit der pürierten  Banane und verrühren alles gut. Anschließend verteilen Sie die Mischung gleichmäßig in Ihrem Haar und setzen sich eine Duschhaube auf.

Haarkur acht Stunden einwirken lassen

Für das Tragen der Duschhaube während der Nacht gibt es zwei Gründe: Erstens schützen Sie damit ihr Kopfkissen im Bett – die Haarkur sollte acht Stunden einwirken – und zweitens haben Sie ein schönes Motiv für ein denkwürdiges Selfie mit dem Smartphone.

Am nächsten Morgen können Sie die Haarkur mit lauwarmem Wasser ausspülen. Auch hier gilt: Am gesündesten ist es, die Haare an der Luft und ohne Fönhitze zu trocknen.

Mandelöl gibt Feuchtigkeit und Glanz für Haare

Eine gute Haarkur gegen Haarbruch ist die Mischung mit Arganöl, Joghurt und Ei.Hierfür benötigen Sie

  • 4 EL Arganöl (alternativ Mandelöl)
  • 4 EL Naturjoghurt
  • 1 Eigelb

Geben Sie die drei Zutaten in eine Schüssel und verrühren sie alles gut. Anschließend verteilen Sie die Mischung auf Kopfhaut und Haaren.

Frau gibt mit einem Kamm eine Haarpflege auf das Haar
Eine Haarkur mit Naturjoghurt hilft bei strohigen Haaren
© plprod – Shutterstock

Auch hier brauchen Sie unbedingt eine Duschhaube zum Abdecken der Haarkur auf Ihrem Kopf. Sie ahnen es schon: Zum Schutz Ihres Kopfkissens in der Nacht und für das denkwürdige Selfie. Am nächsten Morgen lässt sich die Haarkur einfach mit lauwarmem Wasser ausspülen. Sie können alternativ zum Arganöl auch Mandelöl verwenden.

Zitronensaft und Honig als Kur für Schnelle

Für alle, die etwas schneller Hilfe für die Haare brauchen, bietet sich die sogenannte Leave In Haarkur an. Der Name ist Programm. Diese Haarkur brauchen Sie nicht ausspülen, sondern lassen Sie einfach im Haar. Was Sie dafür brauchen, ist lediglich

  • 1 Glas lauwarmes Wasser
  • 1 TL Zitronensaft
  • 1 EL Honig
  • 1 Sprühflasche (kann alt und ausgespült sein)

Verrühren Sie den Honig im lauwarmen Wasser, bis er sich aufgelöst hat. Dann geben Sie den Zitronensaft dazu und füllen alles in die Sprühflasche. Immer bei Bedarf geben Sie die pflegende Flüssigkeit auf die trockenen oder auch nassen Haare – zum Beispiel nach dem Waschen – fertig.

Haare freuen sich über Aloe Vera

Eine weitere gute Variante für die Haarkur „To go“ ist die Mischung mit Aloe Vera. Der tropische Feuchtigkeitsspender wird dafür mit Wasser und Öl vermischt. Die Zutaten sind

  • 60 ml abgekochtes Wasser (oder destilliertes Wasser)
  • 40 ml Aloe Vera Gel
  • 2 bis 3 Tropfen ätherisches Öl

Für diese Haarkur kochen Sie das Wasser ab und lassen es in einer Schale abkühlen. Wenn Sie destilliertes Wasser verwenden, fällt dieser Schritt weg. Dann wird das Aloe Vera Gel in das Wasser eingerührt und anschließend das ätherische Öl dazu gegeben.

Deo selber machen

Anfangs darf es davon ruhig etwas weniger sein, weil nicht jedes Haar ätherisches Öl gleich gut verträgt. Aber die persönliche Duftnote ist damit auf jeden Fall gegeben. Über einen Trichter lässt sich die Mischung problemlos in eine Sprühflasche oder einen Zerstäuber umfüllen – fertig ist die Haarkur für unterwegs.

Haarkur mit Heilerde mit lauwarmem Wasser ausspülen

Auch bei fettigen Haaren bietet sich eine Haarkur an – zum Beispiel mit Heilerde. Die Substanz bindet auf natürlich Weise überschüssiges Fett und kann so dafür sorgen, dass die Haare länger frisch aussehen. Dafür benötigen Sie

  • 4 EL Heilerde
  • 400 ml lauwarmes Wasser (abgekocht oder destilliert)
  • 2 Tropfen Lavendelöl (falls gewünscht)

Verrühren Sie das Wasser und die Heilerde in einer Schale zu einer cremigen Masse. Massieren Sie die Paste ins feuchte Haar ein und lassen Sie die Haarkur gegen fettige Haare gut fünf Minuten einwirken. Dann spülen Sie die Haare mit ein wenig mildem Shampoo und lauwarmem Wasser gut aus.

Haarkur selber machen als gesunde Auszeit für die Haare

Generell ist es gut, die Haare an der Luft trocknen zu lassen und sie nicht zu fönen. Auch intensives Durchrubbeln mit dem Handtuch tut Ihren Haaren nicht gut. Die Haarstruktur kann dadurch brechen.

Wenn Sie eine Haarkur selber machen, liegt der Vorteil neben den natürlichen Inhaltsstoffen eindeutig auf der Hand: ein gebräuchlicher Conditioner oder eine Spülung landen immer nur auf der Oberfläche der Haare. Die Haarkur und die Haarmaske hingegen ziehen in Ihr Haar ein. Einmal pro Woche freuen sich die Haare über die selbstgemachte Auszeit.

Nachrichtenquelle: geo.de

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