Tiergesundheit: Dackel, Labrador, Dalmatiner: Typische Krankheiten beliebter Rassehunde

Bandscheibenprobleme, Augenerkrankungen und Allergien – auch der beste Freund des Menschen kann krank werden. Die bekanntesten Hunderassen im Überblick – welche Anfälligkeiten sie haben und worauf Hundehalterinnen und Hundehalter achten sollten

Viele Hunderassen unterscheiden sich nicht nur durch ihr Aussehen und ihre Charaktereigenschaften voneinander. Auch die Veranlagung für verschiedene Krankheiten ist rassetypisch und damit angeboren. Um rassetypische Hundekrankheiten beim eigenen Tier schnell erkennen zu können und rechtzeitig behandeln zu lassen, sollten sich Hundehalterinnen und Hundehalter mit dem Thema auseinandersetzen.

Wir haben die gängigsten Hunderassen – unterteilt in kleine, mittelgroße und große Rassen – und deren häufigsten Anfälligkeiten zusammengestellt.

Kleine Hunderassen

Dachshund-Welpe auf einer Terrasse
Dackel sind mutig und bewegungsfreudig. Gezüchtet wurde die Rasse ursprünglich für die Jagd
© kallevalkama- Shutterstock

Dackel

Der Dackel – auch Dachshund genannt – gehört zu den beliebtesten Hunderassen der Deutschen. Er gilt als treu, selbstbewusst und ausgesprochen klug. Außerdem hat der Dackel eine hohe Lebenserwartung, etwa 12 bis 16 Jahre kann er alt werden.

Dafür bringt die Rasse aber auch einige typische Krankheitsbilder mit sich. Eine erhöhte Gefahr besteht für die nach ihm benannte Dackellähme – eine Erkrankung der Bandscheiben, die zu Bewe­gungsstörungen führt. Die kurzen Beine und die lange Wirbelsäule sind Risikofaktoren für diese Erkrankung. Besitzerinnen und Besitzer sollten einen Dackel keine Treppen steigen lassen und das Tier die Stufen hinauf und hinunter tragen. Weiterhin zeigen Dackel Anfälligkeiten für Rheumatismus, Netzhauterkrankungen und Ohrenentzündungen

Französische Bulldogge

Die Französische Bulldogge hat weltweit eine große Fangemeinde, sie zählt aktuell zu den beliebtesten Hunderassen überhaupt. Durch die starke Zucht leidet die Rasse jedoch auch unter einer Reihe für sie typischer Krankheiten. Die großen Augen sind anfällig für Augen- und Bindehautentzündungen, aufgrund der flachen Schnauze leiden viele Hunde zudem unter Atemschwierigkeiten. Atemprobleme und das dünne Fell erhöhen außerdem die Gefahr der Überhitzung. Auch Hautprobleme sind typisch für die Französische Bulldogge.

Jack Russell Terrier

Der Jack Russell Terrier ist aufgeweckt und draufgängerisch, liebt die Aufmerksamkeit seines Menschen und trifft gern auch mal seine eigenen Entscheidungen – an Einfallsreichtum mangelt es ihm nicht. Die Rasse zeigt sich anfällig für Augenerkrankungen wie Grauer Star und Linsenluxation sowie für Hautallergien. Auch Taubheit kann auftreten – sowohl einseitig als auch beidseitig.

Malteser

Schon die Herrscher im alten Ägypten schätzten den Malteser als ihren Begleiter – so wurde eine Statuette, die einen Schoßhund mit glattem Fell darstellt, aus der Zeit des Pharaos Ramses II. entdeckt. Seine lange Geschichte als Schoßhund scheint ganz in seine Gene übergegangen zu sein: Freundlichkeit ist der Rasse in die Wiege gelegt, lange Spaziergänge und ausgefeilte Beschäftigung braucht der sanfte Hund nicht. Dafür aber stets engen Kontakt zu seiner Bezugsperson. Typisch für den Malteser sind Probleme mit der Kniescheibe, die sogenannte Patella Luxation. Außerdem empfiehlt sich eine regelmäßige Augenpflege, da die Hunderasse zu Bindehautentzündungen neigt.

Mops

Der Mops zählt zu den ältesten Hunderassen überhaupt. Die Rasse entstand vor etwa 2000 Jahren und stammt ursprünglich aus China. Händler brachten die Rasse im 16. Jahrhundert nach Europa. Ein gesunder Mops ist vital, anpassungsfähig und gesellig. Die massiven Veränderungen der Schädelanatomie bei der Züchtung bedingen allerdings erhebliche Atemprobleme, sodass es dem Mops oft nicht gut geht. Die Rasse neigt außerdem zu Übergewicht und ist anfällig für Haut- und Augenentzündungen.

Mittelgroße Hunderassen

Brauner Labrador Retriever sitzt im Park
Der Labrador Retriever verkörpert das Ideal des freundlichen Familienhundes wie keine andere Rasse. Er ist verspielt und belastbar – tobende Kinder machen ihm nichts aus
© Victoria Rak – Shutterstock

Australian Shepherd

Im Kern ist der Australian Shepherd eine robuste Hunderasse. Sie entstand im 19. Jahrhundert in den USA, als Hütehunde sich miteinander fortpflanzten, die Schafzüchter unter anderem aus Australien mitgebracht hatten.

Australian Shepherds mit dem sogenannten „Merle-Gen“ haben häufig blaue Augen. Bei diesen Farbschlägen handelt es sich jedoch um einen Gendefekt. Bei Verpaarungen zwischen Merle-Hunden kommen häufig blinde und taube Welpen zur Welt, weshalb die Vermeh­rung in Deutschland verboten ist. Die Hunderasse zeigt außerdem Anfälligkeiten für Hüftgelenk- und Ellenbogendysplasie, eine Gelenkerkrankung, die während der Wachstumsphase des Hundes entsteht.

Beagle

Der Beagle wurde vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts in Essex aus dem größeren Fuchshund herausgezüchtet, um bei der Hasenjagd zu unterstützen. Das zeigt sich auch in den Genen – die Hunderasse ist freundlich und geruchsgesteuert. Anfälligkeiten zeigt der Beagle für Ohren- und Augenentzündungen, außerdem besteht für ihn eine erhöhte Gefahr, an Epilepsie zu erkranken.

Border Collie

Der Border Collie zählt zu den klügsten Hunderassen. Er löst mit Eifer neue Aufgaben und läuft beim Treiben einer Herde schon mal 150 Kilometer am Tag. Wer sich diese Rasse zulegt, muss Zeit und Arbeit investieren, um den Hund verantwortungsvoll auslasten zu können. An sich ist der Border Collie eine robuste Hunderasse, jedoch hat er mit einigen Erbkrankheiten zu kämpfen. Dazu zählen die Hüftgelenkdysplasie, die Retinaatrophie – das Absterben der Netzhaut – und auch Epilepsie.

Golden Retriever

Der „Goldie“ scheint sich nichts mehr zu wünschen, als Herrchen und Frauchen zu gefallen. Das macht den ausgesprochen freundlichen und friedfertigen Hund zu einem beliebten Familienmitglied. Seine große Beliebtheit führte allerdings auch zu Massenzüchtungen.

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Ängstliche, aggressive und von allerlei Krankheiten geplagte Hunde waren die Folge. Heute zeigt der Golden Retriever Anfälligkeiten für diverse Augenkrankheiten und Krebs, außerdem für die Hüftgelenk- und Ellenbogendysplasie, eine Gelenkerkrankung, die während der Wachstumsphase entsteht.

Labrador Retriever

Der Labrador Retriever hat seinen Ursprung in Neufundland, wo er bei der Jagd und beim Fischen eingesetzt wurde. Er ist das Ideal eines freundlichen Familienhundes – verspielt, kooperationsbereit und belastbar. Allerdings neigt der Labrador Retriever zu Übergewicht und hat, genauso wie der Golden Retriever, eine Anfälligkeit für die Hüftgelenk- und Ellenbogendysplasie.

Pudel

Selbst wenn es heute angesichts mancher Exemplare schwer zu glauben sein mag: der Pudel wurde ursprünglich als Jagdhund gezüchtet. Geblieben ist davon vor allem die Freude am Apportieren und ein Hang zum Bellen. Der Pudel ist verlässlich, loyal und leicht zu erziehen.

Beim Großpudel tritt gelegentlich die Hüftgelenkdysplasie auf, bei den Klein-, Zwerg- und Toypudeln können hingegen manchmal progressive Retinaatrophie (fortschreitender Netzhautschwund) und grauer Star auftreten. Kleine Pudel können zudem Probleme mit den Kniescheiben bekommen.

Whippet

Der Whippet entstand vermutlich im 19. Jahrhundert durch eine Kreuzung aus Greyhound, Italienischem Windspiel und englischem Terrier. Da die Rasse bis zu 65 Kilometer pro Stunde schnell werden kann, wurde sie vor allem für den Einsatz auf der Rennbahn gezüchtet. Der anhängliche Whippet eignet sich jedoch auch bestens für Menschen, die gern aktiv sind.

Bei Whippets sind keine rassetypi­schen Krankheiten bekannt. Jedoch frieren die Hunde schnell und erkälten sich deshalb leicht. Bei schlechtem Wetter und kühlen Temperaturen sollten die Hunde daher einen Mantel tragen.

Große Hunderassen

Dalmatiner auf Blumenwiese
Dalmatiner sind sehr bewegungsfreudig, gleichzeitig aber auch verschmust und anhänglich. Für alle, die gern sportlich unterwegs sind, ist diese Rasse der perfekte Begleiter
© Alex Zoto – Shutterstock

Berner Sennenhund

Der Berner Sennenhund ist ein Nachkömmling Schweizer Bauernhunde und eher von gutmütiger und gemütlicher Natur. Er fügt sich leicht in Familien ein und freut sich über einen großen Garten und viel Platz. Analysen zeigen, dass die Hunderasse eine erhöhte Gefahr für Tumorerkrankungen und Nieren­versagen hat. Auch von der Hüftgelenk- und Ellenbogendysplasie – eine Gelenkerkrankung, die während der Wachstumsphase entsteht – ist der Berner Sennenhund verhältnismäßig oft betroffen.

Dalmatiner

Der genaue Ursprung des Dalmatiners ist unbekannt, jedoch sind die gefleckten Hunde bereits auf ägyptischen Grabbildern und mittelalterlichen Illustrationen zu sehen. Der Dalmatiner ist ausgesprochen bewegungsfreudig, gleichzeitig aber auch sehr verschmust und anhänglich.

Die Hunderasse zeigt eine Neigung zu Epilepsie, zur Harnsteinkrankheit und zu diversen Allergien. Die Gefahr tauber Welpen nimmt proportio­nal zum Weißanteil im Fell der Elterntiere zu, auch blaue Augen scheinen ein Hinweis auf diesen Fehler zu sein.

Deutsche Dogge

Mit einer Schulterhöhe von bis zu 86 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 85 Kilogramm ist die Deutsche Dogge kaum zu übersehen. Die Hunderasse zeichnet ein ruhiger und ausgeglichener Charakter aus. Allerdings sollte man die Größe des Tiers und die eigene Kraft gut einschätzen – und in eine sorgfältige Erziehung investieren.

Die Deutsche Dogge zeigt sich anfällig für Herzkrankheiten und Knochenkrebs. Auch Bindehautentzündungen und Magendrehungen sowie die Ellenbogen- und Hüftgelenkdysplasie – eine Gelenkerkrankung, die während der Wachstumsphase entsteht – sind rassetypische Erkrankungen.

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Deutscher Schäferhund

Der Deutsche Schäferhund ist eine der ältesten Hunderassen Deutschlands. Er ist seinen Besitzern treu ergeben, gilt als loyal und zuverlässig. Die Rasse eignet sich als anpassungsfähiger Familienhund ebenso wie als respekteinflößender Diensthund der Polizei.

Der Deutsche Schäferhund zeigt sich anfällig für die Hüftgelenkdysplasie und Fehlbildungen des Innenohrs. Typisch für die Hunderasse sind außerdem Hornhautent­zündungen und Probleme der Nervenwurzeln am Ende des Rückenmarks.

Riesenschnauzer

Der Riesenschnauzer ist temperamentvoll und draufgängerisch. Außerdem ist dieser Hund so schlau, dass ihm jede Inkonsequenz von Herrchen und Frauchen direkt auffällt. Die Erziehung dieser Rasse ist deshalb nicht einfach. Gut ausgebildet, erweist sich der Riesenschnauzer aber als treuer und umgänglicher Begleiter.

Der Riesenschnauzer erkrankt oft an Tumoren. Überdurchschnittlich viele Riesenschnauzer-Hündinnen werden außerdem nach einer Kastration inkontinent. Ein solcher Eingriff sollte daher gut überlegt sein.

Siberian Husky

Seit Jahrtausenden begleitet der Siberian Husky die Nomadenvölker im nördlichen Sibirien bei der Jagd und bei Wanderungen. Die Jagdleidenschaft dieser Rasse ist kaum zu bremsen – und ihren Respekt muss man sich erarbeiten.

Der Siberian Husky neigt zu Allergien und Zinkmangel, vereinzelt außerdem zur Hüftgelenk­sdysplasie – eine häufige angeborene Fehlanlage des Hüftgelenks. Zudem verträgt die Hunderasse hohe Temperaturen äußerst schlecht.

Nachrichtenquelle: geo.de

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