Astro-Highlights im August: Perseiden: Sternschnuppenfeuerwerk des Jahres steht bevor
Am 12. August kommen Sternenfreunde in den Genuss der Perseiden – dem Meteorschauer des Jahres. In Kooperation mit dem Planetarium Hamburg erklärt uns Prof. Thomas W. Kraupe, Astrophysiker und Direktor des Sternentheaters, regelmäßig die astronomischen Highlights des Monats. Diesen August dreht sich dabei alles um das sommerliche Sternschnuppenfeuerwerk. Außerdem um den großen Auftritt zweier Riesenplaneten
Bei guten Sichtverhältnissen können sich Sternenfreunde vom 5. bis zum 15. August alle paar Minuten über Sternschnuppen freuen. Ihr Maximum wird in den frühen Morgenstunden und wahrscheinlich auch spätabends am 12. August erwartet. Da kein Mondlicht unsere Beobachtungen stört, sind die Bedingungen für das Sichten von Sternschnuppen in diesem Jahr besonders gut. Doch auch die Helligkeit der Stadt kann stören, so dass sich Interessierte einen möglichst dunklen Standort suchen sollten. Da Sternschnuppen in Schüben mit Flauten kommen, ist zusätzlich ein wenig Geduld gefragt. Gleichzeitig brauchen unsere Augen etwa 20 Minuten, um sich an die Lichtverhältnisse der Nacht zu gewöhnen.
Verglühende Staubteilchen
Der Ursprung des Naturphänomens liegt beim Kometen Swift-Tuttle, dessen Bahn unsere Erde bei ihrer Reise um die Sonne jedes Jahr im August kreuzt. Dabei nehmen wir sozusagen die „Frontsitze“ ein. Denn in den Stunden nach Mitternacht ist unser Blick zum Himmel zunehmend in die Flugrichtung der Erde gerichtet. Unser Planet pflügt durch die von Swift-Tuttle zurückgelassene „Querstraße aus Staubteilchen“ und die kosmischen Partikel prasseln auf die Erdatmosphäre – ganz wie Regentropfen auf die Frontscheibe eines Autos. Sie verglühen in ca. 100 bis 80 Kilometern Höhe über dem Erdboden. Wir erkennen sie als Leuchtspuren, die wir Sternschnuppen nennen. Manche von ihnen werden hell genug, um selbst über der Großstadt sichtbar zu werden – und leuchten manchmal auch längere Zeit nach.
Ausgangspunkt nahe des „Himmels W“
Die Sternschnuppen scheinen von einem Punkt im Nordosten auszustrahlen, dem „Radianten“ im Sternbild Perseus an der Grenze zum auffälligen „Himmels-W“, welches aus den fünf Hauptsternen der Kassiopeia gebildet wird. Dies erklärt auch, warum der Meteorschauer unter der Bezeichnung Perseiden bekannt ist. Je weiter die Meteore vom Radianten entfernt auftauchen, umso länger sind ihre Leuchtspuren.
Mythos und Sagen
Während das Sternbild Perseus seinem Namen einer Heldengestalt aus der griechischen Mythologie verdankt, befeuern auch die Perseiden die Fantasie der Menschen. So wird der Sternschnuppenschauer bereits seit mindestens zweitausend Jahren beobachtet. Die Katholiken sahen in ihm einen Zusammenhang mit dem heiligen Laurentius, der am 10. August des Jahres 258 als Märtyrer in Rom hingerichtet wurde. Der Sage nach sollen seine „Tränen aus Feuer“ seither jedes Jahr um diese Zeit als „Laurentius Tränen“ vom Himmel fallen.
Großer Auftritt der Riesenplaneten
Die beiden größten Planeten unseres Sonnensystems sind in diesem Monat in Jahresbestform. Ihren großen Auftritt haben Jupiter und Saturn zwischen 1 und 2 Uhr Sommerzeit. Dann sehen wir sie am höchsten über der Südrichtung. Jupiter ist deutlich heller als alle Sterne, doch auch Saturn kann sich trotz seines ruhigen, deutlich schwächeren Scheins von all den glühenden und funkelnden Sternen abheben. Die beiden Gasriesen stehen die ganze Nacht am Himmel.
Der Blick zum Himmel lohnt sich vor allem vom 19. bis zum 22. August. Denn dann bilden die beiden Planeten gemeinsam mit dem nahen Mond spektakuläres „Dreigestirn“, das stets neu wirkt. Am 20. August zieht unser Erdtrabant unterhalb von Saturn vorbei und nähert sich danach Jupiter, bevor er am 22. August „links“ von ihm seine Vollmondstellung erreicht.
Nachrichtenquelle: geo.de
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