WWF-Studie : Globale Lebensmittelverschwendung weitaus höher als bislang angenommen

Eine Studie der Umweltschutzorganiosation WWF schätzt das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung sehr viel höher ein als bisher bekannt

Das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung ist deutlich schlimmer als bisher gedacht. Das geht aus einer Studie der Umweltschutzorganisation WWF hervor. Jedes Jahr landen demnach schätzungsweise 2,5 Milliarden Tonnen der erzeugten Lebensmittel weltweit in der Tonne, statt verzehrt zu werden. Rund die Hälfte davon geht in der Landwirtschaft verloren – also vor, während und nach der Ernte.

Die UNO-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) gab die Menge der weltweit verschwendeten Nahrungsmittel 2011 noch etwa halb so hoch an.

Die „Driven to Waste“-Studie, die in Zusammenarbeit des WWF mit dem britischen Lebensmittelhändler Tesco entstanden ist, habe zum ersten Mal die Gesamtmenge der Lebensmittelverluste in der Landwirtschaft betrachtet. Die Organisation hat auch Schätzungen zu Verlusten vor und während der Ernte beziehungsweise vor der Schlachtung mit in ihre Analyse einbezogen. Andere Schätzungen würden sich nur auf die Verluste nach der Ernte beziehen, heißt es in der Studie. Das Ergebnis: Statt der bisher geschätzten 33 Prozent 40 Prozent der produzierten Nahrungsmittel werden nicht gegessen. Gleichzeitig sei das Volumen der Lebensmittelproduktion seit 2011 stark gestiegen.

Belastbare Zahlen fehlen

Die Herstellung von Lebensmitteln beansprucht nicht nur Ackerland, sondern verbraucht auch viel Wasser und Energie. Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Lebensmittelabfälle für zehn Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Die Daten seien allerdings lückenhaft, räumen die Autorinnen und Autoren ein.

Brauchen wir Gentechnik?

Es würden auch in Deutschland belastbare Zahlen dazu fehlen, wie hoch der Anteil sei, der auf dem Feld liegen bleibe oder als Tierfutter genutzt werde, statt von Menschen gegessen zu werden. „Wir brauchen nach der Bundestagwahl dringend bundesweit eine systematische, regelmäßige und vergleichbare Erfassung der Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette. Unser gemeinsamer Anspruch im Kampf gegen die Klimakrise und für den besseren Schutz von Boden und Gewässern muss sein, jede Ernte optimal zu nutzen“, sagt WWF-Ernährungsexpertin Tanja Dräger de Teran.

Nachrichtenquelle: geo.de

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