Astro-Highlights im Juli: Verlängerter Sommer in Sicht: Erde erreicht den fernsten Punkt von der Sonne

Am 5. Juli durchwandert unsere Erde den fernsten Punkt ihrer jährlichen Umlaufbahn um die Sonne. Warum sich unser Planet mitten im Sommer in Sonnenferne befindet, erklärt uns Prof. Thomas W. Kraupe. In Kooperation mit dem Planetarium Hamburg erläutert der Astrophysiker und Direktor des Sternentheaters regelmäßig die astronomischen Highlights des Monats. 

Tatsächlich glauben viele Menschen, dass sich unser Planet im Sommer näher an der Sonne befindet als im Winter. Doch dem ist nicht so, denn die Erde durchwandert am 5. Juli den sonnenfernsten Punkt ihrer jährlichen Umlaufbahn um unser Zentralgestirn, das sogenannte „Aphel“. So trennen uns nun 152,1 Millionen Kilometer von dem Glutball. Im Winter, am 2. Januar, betrug die Entfernung lediglich 147,1 Millionen Kilometer. Dieser Unterschied von immerhin fünf Millionen Kilometern ist aber nicht die Ursache der Jahreszeiten. Für diese sorgt die Neigung der Erdachse zu ihrer Umlaufbahn. Dies beweist auch der Blick auf die Südhalbkugel der Erde, auf der die Jahreszeiten genau umgekehrt sind. Derzeit ist auf der Südhalbkugel Winter, denn die Nordhalbkugel ist der Sonne zugeneigt, weshalb diese bei uns höher und länger am Himmel steht. 

Thomas Kraupe
Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht.
© Wolfgang Köhler

Der verlängerte Sommer

Die nur um plus/minus 1,67 Prozent um den Mittelwert von 149,6 Millionen Kilometer schwankende Entfernung zur Sonne spielt also bei den Jahreszeiten keine dominierende Rolle, hat dafür allerdings Auswirkungen auf deren Dauer – denn die Erde zieht in Sonnenferne langsamer ihre Bahn als in Sonnennähe. Sie bewegt sich dann mit 29,29 Kilometer pro Sekunde um 1 Kilometer pro Sekunde langsamer als zu Beginn des Jahres, was immerhin 3.600 Kilometer pro Stunde sind. Diesen Unterschied merken wir gar nicht, allerdings ist er deutlich beim Blick auf den Kalender abzulesen. Dabei können wir feststellen, dass das Sommerhalbjahr bei uns eine ganze Woche länger ist als das Winterhalbjahr. Freuen wir uns daher auf diese Zugabe, die uns mehr helle und lange Abende bringt.

Auftakt zum diesjährigen „Meteorsommer“

Freuen können wir uns im Juli auch auf Sternschnuppen. Obwohl sich der Mond mit seinem Licht leider gerade gegen Ende des Monats störend bemerkbar macht, sorgen die lauen Sommernächte für einen angenehmen Blick in die Tiefen des Himmels – und wir bekommen die Möglichkeit, hin und wieder einige Sternschnuppen zu sehen. Die relativ unbekannten, dafür manchmal aber hell aufleuchtenden (südlichen) Delta-Aquariiden bilden den Auftakt zum diesjährigen „Meteorsommer“, der durch die Perseiden ab Monatsende fortgesetzt wird. Die Delta-Aquariiden sind etwa ab dem 12. Juli aktiv und erreichen am 30. Juli schließlich ihr Maximum. 

Nachrichtenquelle: geo.de

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