Astro-Highlights im Juni: Ringförmige Sonnenfinsternis: Seltenes „kosmisches Schattenspiel“ steht bevor

Am 10. Juni 2021 bieten Sonne und Mond allen Sternenfreunden ein seltenes „kosmisches Schattenspiel“: eine ringförmige Sonnenfinsternis. In Kooperation mit dem Planetarium Hamburg erklärt uns Prof. Thomas W. Kraupe, Astrophysiker und Direktor des Sternentheaters, regelmäßig die astronomischen Highlights des Monats

Der Juni steht ganz im Zeichen der Sonne – aber auch des Mondes. Denn in keinem anderen Monat steht unser Stern, die Sonne, länger am Himmel. Und nur vier Tage nach der Sommersonnenwende, die den Sommer einläutet, ziert in der kürzesten Vollmondnacht des Jahres schließlich ein „Super-Erdbeermond“ das Firmament.

Ein Ring aus Sonnenlicht: die ringförmige Sonnenfinsternis

Eine Sonnenfinsternis können wir beobachten, wenn sich der Mond vor die Sonne schiebt. Ist unser Trabant dabei überdurchschnittlich weit von der Erde entfernt, erscheint er uns zu klein, um die komplette Sonnenscheibe abzudecken. In solch einem Fall bleibt entlang der Zentrallinie der Sonnenfinsternis um den Mond herum ein Ring aus Sonnenlicht sichtbar – es kommt zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis. Allerdings befinden wir uns in Deutschland nicht innerhalb dieser Zone und erleben eine weniger starke Verfinsterung der Sonne.

Thomas Kraupe
Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht.
© Wolfgang Köhler

Die Zentrallinie der Sonnenfinsternis ist nur wenige Kilometer breit und verläuft von den nördlichsten Regionen Kanadas, Grönlands und des Arktischen Ozeans bis in den Nordosten Russlands. Außerhalb dieses Bereichs ist eine partielle Verfinsterung der Sonne zu beobachten, die je nach Entfernung variiert. Während der Mond bei uns in Hamburg immerhin 17 Prozent und in Kiel sogar 19 Prozent der Sonne verdeckt, sind es zum Beispiel in Süddeutschland nur sechs Prozent.

Bei uns in der Hansestadt beginnt die Finsternis zunächst kaum wahrnehmbar gegen 11:30 Uhr. Da Deutschland südlich der Zentrallinie liegt, entsteht ein wenig der Eindruck, als würde die Sonne im Laufe einer Stunde von „rechts oben“ zunehmend vom Mond „angeknabbert“. Die Mitte der Finsternis mit der maximalen Verdeckung ereignet sich um 12:34 Uhr. Das kosmische Schauspiel endet gegen 13:34 Uhr.

Nur mit Schutzbrille

Das seltene Phänomen darf keinesfalls ohne eine Spezial-Sonnenfinsternisbrille beobachtet werden, welche die gefährlichen Anteile des Sonnenlichts vollständig schluckt. Entsprechende Filterbrillen sind günstig im Fachhandel oder auch im Planetarium Hamburg und in anderen Häusern erhältlich. Außerdem greifen bitte ausschließlich „Profis“ zum Fernglas oder Fernrohr, denn ohne entsprechende Schutzmaßnahmen drohen schwere Augenschäden bis zur Erblindung.

Sonnenfinsternis im Planetarium – und im Internet

Das Planetarium Hamburg bietet rund um die Sonnenfinsternis ein Programm im Sternensaal an. Interessierte können sich ihre Tickets für die entsprechend erweiterte Veranstaltung DIE SONNE – UNSER LEBENDIGER STERN am 10. Juni auf der Webseite des Planetariums sichern. Außerdem wird das Signal des hauseigenen Teleskops auf den Stelen vor dem Sternentheater übertragen.

Darüber hinaus organisiert das Planetarium Hamburg von ca. 12:00 Uhr bis ca. 13:40 Uhr auf YouTube einen digitalen Live-Stream des Himmelsspektakels. Dabei sehen die Zuschauerinnen und Zuschauer Bilder der Sonnenfinsternis und erfahren allerlei Wissenswertes rund um dieses spektakuläre Phänomen.

Nachrichtenquelle: geo.de

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