Augenzucken: Wenn das Augenlid verrückt spielt

Wir geben einen Überblick über die Ursachen und Symptome – und erklären, wie man das Augenzucken vermeidet

Dass sich unsere Augen alle paar Sekunden scheinbar wie von selbst kurz schließen und wieder öffnen, kennen wir. Der Augenschlag sorgt für einen stabilen Tränenfilm und wir sind so daran gewöhnt, dass wir es bisweilen gar nicht bewusst wahrnehmen. Gerät das Augenlid jedoch ins Flattern und zuckt schnell und unkontrolliert, kann dies zur Verunsicherung führen.

Augenzucken: Ein Warnsignal des Körpers

Eine gute Nachricht vorweg: Auch wenn die Suchergebnisse bei Google etwas anderes vermuten lassen – bei den meisten Menschen stecken hinter zuckenden Augenlidern keine Tumore oder unheilbare Nervenkrankheiten, sondern harmlose Ursachen.

Dennoch ist das lästige Augenzucken ein Signal unseres Körpers, dass etwas nicht stimmt. Und auf seinen Körper zu hören, lohnt sich immer.

Ursachen für ein zuckendes Augenlid gibt es viele

Meist tritt das nervöse Zucken, das durch Nervenentladungen des Gesichtsnervs und des Augenringmuskels ausgelöst wird, nur an einem Auge auf. Die Symptome reichen von einem unregelmäßigen Zucken des Augenlids bis hin zu einem ständigen Zittern über Stunden oder sogar Tage.

Warum das Augenlid zuckt, kann unterschiedliche Gründe haben. Folgende Ursachen sind besonders häufig:

  • Stress und Nervosität
  • Mineralstoffmangel, insbesondere Magnesiummangel
  • Ermüdung des Auges (z.B. durch intensive Arbeit am Bildschirm)
  • Bluthochdruck
  • Schlafmangel

Der häufigste Grund: Stress

Die häufigste Ursachesind Stress und Nervosität. Der menschliche Körper produziert in Phasen großer Anspannung Hormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin. Diese stellen Energie bereit und setzen die Muskeln in Alarmbereitschaft – auch den Lidmuskel. Durch die ihn erreichenden Nervenimpulse spannt der Muskel an und zuckt. Weil die Augenpartie sehr empfindlich ist, spüren wir Zuckungen hier sehr deutlich.

Auch Mineralstoffmangel, insbesondere Magnesiummangel, kann zum Augenzucken führen. Fehlt es dem Körper an Magnesium, kann dies die Verarbeitung von Impulsen in Nerven und Muskeln einschränken. Nervenzellen und Synapsen sind dann leichter erregbar und es kann zu unkontrollierten Zuckungen wie dem Lidflattern kommen.

Auch eine Überlastung der Augen kann das Zucken auslösen. Wenn wir zu lange auf den Bildschirm des Computers oder auf das Smartphone schauen, kann der Lidmuskel verkrampfen und beginnt zu zucken.

Eine weitere Ursache kann Bluthochdruck sein: Weiten sich die Arterien im Körper, wird der Abstand zwischen pulsierenden Adern und Nerven kleiner, wodurch sie miteinander in Berührung kommen können. Der Nerv gibt dann absurde Impulse an die Muskeln weiter und es kommt zu Zuckungen wie dem Augenzucken.

Bekommt unser Körper zu wenig Schlaf, schadet auch das den Nerven. Die Augen und der Augenringmuskel finden zu wenig Erholung, was zu unerwünschten Zuckungen im Gesicht führt.

Auch Fremdkörper im Auge oder eine Bindehautentzündung können ursächlich sein. In seltenen Fällen kann das Augenlidzucken einen Zeichen schwerwiegender Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Hirntumore sein. Tritt das Augenzucken in Kombination mit Lähmungserscheinungen oder Sprach- und Sehstörungen auf, sollte umgehend ein Arzt zu Rate gezogen werden, da diese Symptome auch Vorboten eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls sein können.

Augenzucken vorbeugen: So beruhigen Sie die Augen

Leiden Sie nur gelegentlich und für kurze Zeit unter zuckenden Augenlidern, brauchen Sie sich keine großen Sorgen zu machen. Nehmen Sie das Körpersignal jedoch ernst und überlegen, in welchen Situationen das unkontrollierte Muskelzucken auftritt.

Zuckt das Auge vielleicht, wenn Sie unter Anspannung sind? Gegen Stress hilft bekanntlich am besten die Entspannung: Es gibt sogar spezielle Yogaübungen für gereizte Augen. Wie Sie in Momenten der Belastung reagieren können, erklärt Psychologe Prof. Dr. Gert Kaluza in diesem Interview.

Ein Nährstoff- oder Magnesiummangel kann durch eine zu einseitige Ernährung entstehen. Beugen Sie einem Mangel vor, indem Sie vermehrt Vollkorngetreide, Nüsse und Samen zu sich nehmen. Auch Durchfall oder Medikamente wie die Antibabypille können einen Magnesiummangel hervorrufen.

Bei einer Überlastung des Auges kann ein langer Blick in die Ferne oder aus dem Fenster helfen. Auch eine leichte Massage mit den Fingern kann entspannend wirken.

Wer unter Bluthochdruck leidet, kann durch regelmäßigen Sport seinen Blutdruck senken – Experten empfehlen 30 Minuten an drei Tagen in der Woche. Auch eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie ein geringer Alkoholkonsum sind förderlich.

Nachrichtenquelle: geo.de

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