Das liebe Grün: Von Säen bis Düngen: Die häufigsten Fehler beim Gärtnern

Wenn einen das Gartenfieber packt und man sich mit Eifer in die Arbeit stürzt, passieren Gartenneulingen schnell unüberlegte Fehler. Wir stellen typische Anfängerfehler vor und geben Tipps, wie Sie diese vermeiden

1. Nur einjährige Pflanzen kaufen

Wenn nach der langen und düsteren Winterzeit im Frühling endlich die Gartencenter ihre Pforten öffnen, lockt die unendliche Farbenpracht der ersten Blumen viele Gartenhungrige an. Man kann es kaum erwarten, links und rechts in das Blumenmeer zu greifen und die schönsten Pflänzchen glücklich mit nach Hause zu nehmen.

Doch Vorsicht: So hübsch die bunten Blüten vieler Pflanzen auch strahlen – nach wenigen Wochen sind viele einjährige Pflanzen schon wieder verblüht und landen auf dem Kompost oder in der Biotonne. Schade!

Besser, man achtet bei der Auswahl der Balkon- und Gartenpflanzen auf mehrjährige, winterharte Stauden wie Narzissen oder Tulpen und blühende Halbsträucher wie Lavendel und mischt diese – für den schnellen und farbenfrohen Frühjahrseffekt – mit ein paar einjährigen Frühblühern. So haben Sie auch im nächsten Jahr wieder Freude daran und starten nicht bei Null. Das schont auch den Geldbeutel!

2. Zu ungeduldig sein

Ein Sprichwort besagt: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn du daran ziehst.“ Mit anderen Worten: Wer zu ungeduldig ist, kann viel kaputt machen. Das trifft auch auf die Gartenarbeit zu. Hat einen das Gartenfieber gepackt, gibt es oft kein Halten mehr. Während gegen ordentlich Motivation auch nichts einzuwenden ist, kann große Ungeduld zu Fehlern führen, über die man sich später ärgern wird.

Wer die liebevoll gezogenen Sämlinge bei den ersten Sonnenstrahlen zu früh ins Freie setzt oder frostempfindliche Pflanzen noch vor den Eisheiligen im Mai aus ihrem schützenden Winterkleid befreit, der wird mit traurig dahinsiechenden Pflänzchen gestraft.

Gehen Sie stattdessen lieber besonnen vor und gewöhnen Sie sich an den Gedanken, dass die Natur das Tempo vorgibt. Eine gute Hilfestellung bei der Planung bieten außerdem Aussaatkalender oder Garten-Jahresplaner.

3. Falsch gießen und düngen

Viel hilft viel? Nicht unbedingt! Besonders Gartenanfänger neigen dazu, viel zu viel zu gießen, damit die Pflänzchen bloß nicht vertrocknen. Wer es beim Gießen und Düngen jedoch zu gut meint, schadet den Pflanzen mehr als dass es ihnen nützt.

So führt zum Beispiel eine übermäßige Bewässerung auf direktem Wege in die Wurzelfäule und auch eine zu große Menge Dünger führt keineswegs zu einem schnelleren Pflanzenwachstum, sondern bewirkt eher das Gegenteil. Bei massiver Überdüngung kann es sogar zum Pflanzensterben kommen.

Gartenfreunde sollten daher bereits beim Einkauf auf die Wasser- und Nährstoffbedürfnisse der Pflanzen achten. Wer sich von den unterschiedlichen Ansprüchen der Gewächse überfordert fühlt, entscheidet sich beim Pflanzenkauf am besten für Pflanzen mit ähnlichen Bedürfnissen. So wird die Pflege zuhause leichter.

4. Am falschen Ort pflanzen

Auch die Standortvorgabe sollten Hobbygärtner ernst nehmen. Pflanzen, die viel Licht benötigen, sollten an einem sonnigen Ort platziert werden. Gewächse, die sich im Schatten wohler fühlen, sollten an der Hauswand oder unter Bäumen und Sträuchern gepflanzt werden.

So einfach diese Regel auch klingt, so oft wird sie trotzdem vernachlässigt. Dabei wird jeder, der sie beachtet, mit einem pflegeleichten Garten belohnt, in dem es herrlich blüht und grünt!

5. Laub sofort entfernen

Wenn im Herbst das Laub von den Bäumen fällt und sich auf dem Gartenboden und in den Beeten ausbreitet, greifen viele Hobbygärtner instinktiv zur Harke. Weg mit den trockenen Blättern – schließlich soll der Garten doch aufgeräumt aussehen!

Diese Aufgeräumtheit wird der Garten Ihnen jedoch nicht danken. Denn wenn Bäume ihr Laub verlieren, hat das einen positiven Nebeneffekt: Die Blätter schützen den Boden und die darin enthaltenen Pflanzenwurzeln auf natürliche Weise vor Frost. Seien Sie also nicht zu streng und lassen sie die Blätter im Herbst ruhig mal in den Beeten liegen.

Übrigens: Auch Tiere werden es Ihnen danken, wenn das Laub im Garten liegen bleibt. Laubhaufen sind willkommene Unterschlupfmöglichkeiten und bieten Igel und Co. im Winter Schutz und Wärme.

6. Hecken radikal beschneiden

Natürlich sollten Hecken regelmäßig geschnitten werden – die meisten im Frühjahr und im Herbst. Allerdings ist der Heckenschnitt eine kleine Wissenschaft für sich und Heckenpflanze ist auch nicht gleich Heckenpflanze.

Der Radikalschnitt ist generell nur im Frühjahr zu empfehlen und – wie so oft – kommt es auf das richtige Maß an. Wird zu viel beschnitten, bilden sich im schlimmsten Fall keine neuen Triebe mehr aus und es bleiben kahle und braune Stellen. Wer im Herbst die Hecke zu spät schneidet, riskiert außerdem, dass die Triebe Frostschäden erleiden.

Ausführliche Tipps rund um das Thema Hecke schneiden liefern zum Beispiel mein schöner Garten und das Baumpflegeportal.

Nachrichtenquelle: geo.de

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